Gesundheitsministerium

Merkel setzt auf Hecken

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Gerade hat sich die Union das Fremdbesitzverbot für Apotheken ins Wahlprogramm geschrieben, da könnte eine Personalie dieses Versprechen in Frage stellen: Wie das Nachrichtenmagazin „Stern“ berichtet, soll im Falle einer schwarz-gelben Koalition ausgerechnet der ehemalige saarländische Gesundheits- und Justizminister Josef Hecken die Nachfolge von Ulla Schmidt (SPD) antreten. Laut Bericht favorisiert Bundeskanzlerin und Parteichefin Angela Merkel Hecken für den Posten des Bundesgesundheitsministers.

Hecken, heute Präsident des Bundesversicherungsamtes, hatte 2006 der Kapitalgesellschaft DocMorris die Eröffnung einer Apotheke erlaubt und sich unter Bezugnahme auf EU-Recht bewusst über geltendes deutsches Recht hinweggesetzt. Gelegentlich hatten Hecken und sein Stab sich auch unverhohlen für die Zulassung von Apothekenketten eingesetzt. Denkwürdig ist auch ein gemeinsamer Auftritt mit DocMorris-Chef Ralf Däinghaus, bei dem sich Hecken öffentlich über niveaulose Schreiben von Apothekern beschwerte.

Auch Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte Interesse am Amt bekundet. Sie sei jedoch in der Familienpolitik unentbehrlich, berichtet der „Stern“ unter Berufung auf Regierungskreise. Der Wechsel ins eher unbeliebte Gesundheitsministerium könnte Wähler verschrecken, fürchte man bei der CDU.

Doch von der Leyen ist nicht die einzige Konkurrenz für Hecken. Dem „Stern-Bericht“ zufolge möchte CSU-Chef Horst Seehofer den bayerischen Gesundheitsminister Markus Söder nach Berlin schicken. Der hat sich bislang ohne Wenn und Aber zu den Freien Heilberuflern bekannt.

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