Krankenkassen

TK-Chef erwartet Zusatzbeiträge

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Berlin -

Die meisten Krankenkassen werden nach Einschätzung von Jens Baas, dem Vorstandsvorsitzenden der Techniker Krankenkasse (TK), künftig einen Zusatzbeitrag von ihren Versicherten erheben. „Vielleicht gibt es Kassen, die ihre Rücklagen so weit abbauen, dass sie noch mal ein oder zwei Jahre keinen Zusatzbeitrag erheben, das wird aber die Ausnahme sein“, sagte der TK-Chef.

Die große Koalition will die Finanzierung der Kassen zum 1. Januar 2015 umkrempeln. Der Beitragssatz soll von 15,5 auf 14,6 Prozent sinken. Brauchen die Kassen mehr Geld, können sie vom Einkommen abhängige prozentuale Zusatzbeiträge von den Versicherten nehmen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will dazu in Kürze einen Referentenentwurf vorlegen.

Dass die geplante Reform die Kassenfinanzen stabil halten kann, glaubt Baas nicht. „Wir hatten in den letzten zwei bis drei Jahren stabile Finanzen nur deshalb, weil wir – ehrlich gesagt – den Mitgliedern zu viel Geld abnehmen mussten“, so der TK-Chef. An den grundsätzlichen Problemen im Gesundheitswesen habe sich aber nichts geändert: Die Ausgaben stiegen schneller als die Einnahmen. Im kommenden Jahr würden die Ausgaben bereits wieder höher als die Einnahmen sein.

Nach Einschätzung von Baas könnte der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,2 Prozent liegen. Bei der Techniker Krankenkasse werde er deutlich niedriger sein. Die TK ist mit rund 8,7 Millionen Versicherten die größte gesetzliche Kasse.

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