Am Donnerstag geht es für die Apotheken um alles. Denn der Bundesgerichtshof (BGH) urteilt über die Zulässigkeit von Boni auf verschreibungspflichtige Arzneimittel. Der Hessische Apothekerverband (HAV) warnt: Fällt die Preisbindung, fallen die Apotheken. Die Politik muss jetzt handeln.
Nach der mündlichen Verhandlung zur Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel hat der BGH einen Verkündungstermin festgesetzt: Am 17. Juli soll das für die Branche hochrelevante Urteil bekannt gemacht werden.
Der HAV warnt vor den Folgen eines möglichen BGH-Urteils zur Boni-Vergabe. „Sollte die Preisbindung aufgeweicht werden, droht das flächendeckende Apothekensterben – in Stadt und Land gleichermaßen.“ Für die Apotheken und Patient:innen stehe einiges auf Spiel – die gesetzlich geregelte Gleichpreisigkeit in der Arzneimittelversorgung, die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit tausender Apotheken sowie die verlässliche Versorgung von Patientinnen und Patienten im ganzen Land.
„Wer in diesen Tagen nicht laut wird, macht sich mitschuldig am Zerfall unseres Versorgungssystems“, sagt Holger Seyfarth, Vorsitzender des HAV. „Wenn sich Medikamente bald wie Schuhe oder Smartphones rabattieren lassen, verliert unser Gesundheitswesen seine moralische und wirtschaftliche Grundlage.“ Ein Aufweichen der Preisbindung würde die Apotheken vor Ort gezielt wirtschaftlich ausbluten, warnt der HAV.
Die Politik muss handeln – das sind die Forderungen des HAV:
„Jetzt braucht es Mut, Rückgrat und klare Kante. Wer das Urteil abwartet, macht sich zum Zaungast beim Niedergang eines ganzen Berufsstands“, so Seyfarth.
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