Krankheitsbekämpfung in Afrika

G8-Staaten sollen schneller zahlen

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Hilfsorganisationen haben eine schnellere Erfüllung des Versprechens der G8-Staaten gefordert, rund 60 Milliarden US-Dollar im Kampf gegen Krankheiten in armen Ländern bereitzustellen. Die Zusage vom letzten Gipfel in Heiligendamm müsse bis 2010 erfüllt werden. Auch müssten zusätzliche Mittel bereitgestellt werden. „Wenn die G8-Staaten das Geld finden wollen, haben sie es auch“, sagte Max Lawson von Oxfam am Dienstag im japanischen Toyako. Das christliche Kinderhilfswerk Worldvision kritisierte, die Bundesregierung verhalte sich ein Jahr nach ihrem gefeierten Auftritt „offenbar als Bremser“.

Es wurde die Befürchtung laut, dass Deutschland und andere G8-Staaten die Gelder im Kampf gegen HIV-Aids, Tuberkulose und Malaria über eine längere Zeit bis zu acht oder zehn Jahren strecken wollten, was zu einem Rückgang der jährlichen Mittel führen könnte. Dabei sei bis 2010 der universelle Zugang zu HIV/AIDS-Behandlung zugesagt worden. „Wenn diese konkreten Versprechen gebrochen werden, verliert der Weltwirtschaftsgipfel an Glaubwürdigkeit und verkommt zu einer Versammlung zahnloser Tiger“, sagte Marwin Meier von Worldvision.

„Keine leeren Versprechungen mehr“, forderte Masaki Inaba vom japanischen Gesundheitsforum für Afrika. Die USA haben ihre 30 Milliarden US-Dollar, die im Rahmen der G8-Zusagen in Heiligendamm vor einem Jahr über drei Jahre geplant wurden, inzwischen um jeweils zehn Milliarden über zwei weitere Jahre ausgedehnt. Durch Hunger und vermeidbare Krankheiten stirbt laut Worldvision alle 3 Sekunden ein Kind. Bis 2010 werden außerdem voraussichtlich 18 Millionen Kinder durch AIDS einen oder beide Elternteile verlieren.

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