Plagiatsaffäre

„Chatzi“ soll massiv abgeschrieben haben

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„Chatzis“ Strichcode sieht nicht gut aus: Der FDP-Politiker Jorgo Chatzimarkakis soll bei seiner Doktorarbeit auf mehr als 70 Prozent der Seiten fremde Texte verwendet haben, ohne dies korrekt zu kennzeichnen. Die Internetplattform VroniPlag setzt sich aktuell kritisch mit der Dissertation des Europaabgeordneten auseinander. Auch die Universität Bonn überprüft die Arbeit.

Chatzimarkakis hatte seine Arbeit über den elektronischen Geschäftsverkehr im Jahr 2000 bei der Universität Bonn eingereicht. Jetzt soll eine Arbeitsgruppe der philosophischen Fakultät die Doktorarbeit auf Plagiate überprüfen. Das Gremium soll noch im Juni einen Bericht vorlegen. Der FDP-Mann soll die Universität selbst um eine Überprüfung gebeten haben. Mitte Mai hatte „Chatzi“ erklärt, verschiedene von ihm verwendete Zitierweisen würden Raum für Spekulationen schaffen. Aktuell war der Politiker für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Plagiatsjäger im Internet schreiben über ihre Vorgehensweise: „Im VroniPlag Wiki wird nicht überprüft, ob ein starres Regelsystem eingehalten wurde, sondern nur, ob überhaupt ein geeigneter Nachweis der Quelle vorhanden ist oder nicht.“ Es gelte das Vier-Augen-Prinzip: Erst nach unabhängiger, mehrfacher Prüfung gingen die Funde in die aggregierte Darstellung ein, beispielsweise den Barcode.

„VroniPlag“ hat bereits Doktorarbeiten verschiedener Politiker unter die Lupe genommen, darunter auch Silvana Koch-Mehrin, eine FDP-Kollegin von Chatzimarkakis im EU-Parlament. Koch-Mehrin war nach ihrer Plagiatsaffäre von allen politischen Ämtern zurückgetreten. Ihr Mandat in Straßburg und Brüssel hatte sie aber behalten. Chatzimarkakis war bis Mitte Mai ebenfalls im Vorstand der Liberalen. Beim Bundesparteitag hatte er sich nicht mehr zur Wahl gestellt.

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