Lieferengpässe

BPI: Apotheker sollen Datenbank nutzen

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Berlin -

Um Lieferengpässen entgegen zu wirken, will die ABDA die Kommunikation zwischen Herstellern und Apotheken verbessern: So sollen die Firmen drohende Engpässe an die Apotheker melden. Der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie widerspricht: Der Wunsch der Apotheker sei zwar durchaus nachvollziehbar, weil sie im direkten Kontakt mit den Patienten stünden. Aber: „Die Forderung [...] beseitigt keinen einzigen Lieferengpass, sondern führt nur zu einem weiteren Anstieg der Meldeverpflichtungen“, so Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BPI.

Am morgigen Donnerstag kommen im Bundesgesundheitsministerium (BMG) Vertreter von Apothekern, Großhändlern und der Pharmaindustrie zusammen, um über den Umgang Lieferengpässen zu beraten. In den vergangenen Monaten war es laut ABDA insbesondere in Klinikapotheken bei Impfstoffen, Krebsmitteln und Kreislaufmedikamenten zu Problemen gekommen.

Der BPI lehnt eine weitere Meldepflicht jedoch ab: „Wir müssen zum jetzigen Zeitpunkt schon an die Bundesoberbehörden melden und zudem bauen wir gerade in Europa eine zusätzliche Datenbank auf, die dann auch den Apothekern als Informationsquelle offen steht. Bevor wir weitere Meldepflichten einführen, sollten wir schauen, ob die bestehenden Datenbanken nicht ausreichend sind“, so Gerbsch.

Aus Sicht des BPI haben die Lieferengpässe in vor Ort Apotheken einen ganz anderen Grund: „Im ambulanten Bereich sind Probleme bis dato nur da aufgetreten, wo aufgrund von Rabattverträgen einzelne Hersteller nicht liefern können“, heißt es.

Apotheker hätten mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen, weil einzelne ausländische Anbieter ihre Vertragsverpflichtungen nicht erfüllen konnten. „Krankenkassen müssen bei ihren Rabattverträgen endlich auch die Versorgungssicherheit einplanen“, so Gerbsch.

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