Kritik an BMG-Sparpaket

BPI: Inflationsbereinigung und Importstreichung

, Uhr
Berlin -

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisiert die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), das Preismoratorium und die Herstellerabschläge beizubehalten. Denn das sei eine massive Belastung für die pharmazeutische Industrie und Gefahr für die Versorgungssicherheit. Der Verband fordert stattdessen drei zentrale Reformen: die Aufhebung der beiden Sparmaßnahmen, eine Inflationsbereinigung aller Preiskomponenten sowie die Abschaffung der Importförderung, um den Pharmastandort Deutschland wieder wettbewerbsfähiger zu machen.

„Die Überregulierung ist und bleibt ein Klotz am Bein der standortorientierten Unternehmen in Deutschland“, erklärt BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen. Vor allem die pharmazeutische Industrie trage hohe Lohn- und Produktionskosten und sei zunehmend von Planungsunsicherheit und zahlreichen finanziellen Zwangsbelastungen betroffen. „Dabei sollten wir endlich passende Rahmenbedingungen schaffen, die den Standort Deutschland und seine Unternehmen wieder wettbewerbsfähiger machen”, so Joachimsen. Der BPI habe dazu einen Masterplan Pharma mit Sofortmaßnahmen entwickelt, um den Pharmastandort Deutschland zu stärken.

Aufhebung des Preismoratoriums

Zudem nutzte der Verband die Prüfung des BMG für eine Stellungnahme und fordert darin drei zentrale Reformen für eine wettbewerbsfähige Arzneimittelversorgung. Zunächst müssten das Preismoratorium und die Herstellerabschläge nach Ansicht des BPI dringend aufgehoben werden. Diese Maßnahmen hemmten nicht nur Innovationen, sondern gefährdeten auch die Versorgungssicherheit in Deutschland. Um die Generikaindustrie und die Blutplasma-Produzenten zu unterstützen, seien dringend Reformen erforderlich, die eine finanzielle Entlastung mit sich brächten.

Ein weiterer zentraler Punkt sei die Inflationsbereinigung aller Preiskomponenten. Dadurch könnten faire Marktbedingungen geschaffen werden, die den Unternehmen mehr Planungssicherheit bieten würden. Auch die Abschaffung der Importförderung sei essenziell, um einheimische Produktionskosten nicht weiter zu benachteiligen.

„Wir appellieren an die politischen Verantwortlichen, gemeinsam diese Herausforderungen anzugehen“, so Joachimsen. Ein schrittweiser Übergang von restriktiven Preiskontrollen zu einem innovationsfreundlichen Markt sei unerlässlich, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche und damit die Arzneimittelversorgung der Patienten zu sichern. Ohne Deregulierung und Leistungsbereitschaft werde Deutschland als Industrie-, Innovations- und Wohlstandsstandort nicht mehr das bleiben, was es eigentlich sei – nämlich „Weltspitze“.

„Wir müssen uns dringend wieder auf unsere Stärken konzentrieren und das sind vor allem unsere ökonomische Leistungskraft, Anpassungsfähigkeit und Innovationsstärke“, so Joachimsen abschließend.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte