Apothekenbetriebsordnung

BMG lädt große Runde

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Berlin -

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) musste sich für seinen Referentenentwurf zur neuen Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) viel Kritik anhören. Auf Wunsch der Apotheker hat das Ministerium eine neue Anhörung anberaumt. Die Fachreferenten wollen offenbar dem Vorwurf vorbeugen, sie hätten nicht alle Betroffenen zu Wort kommen lassen: Zum Treffen in Bonn am 28. November sind fast 40 Verbände eingeladen.

 

Dass die Fachabteilung nach den zahlreichen und zum Teil sehr detaillierten Stellungnahmen selbst noch Beratungsbedarf angemeldet hat, darf bezweifelt werden. Dem Vernehmen nach hat die politische Ebene des Ministeriums die zweite Anhörung durchgedrückt. Das macht die Frage umso spannender, wie viel Bereitschaft zur Änderungen am derzeitigen Entwurf bei den Fachleuten in Bonn noch vorhanden ist. Grundsätzlich ist das Treffen aber ein positives Signal: Denn in Verordnungsgebungsverfahren muss das Ministerium eigentlich gar keine Anhörungen durchführen.

Schon die Liste der Geladenen soll zeigen: Wir sind offen für Vorschläge und lassen jeden zu Wort kommen. Wie beim ersten Treffen am 15. Juli 2010 sind für die Apotheker neben der ABDA der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA), der Bundesverband klinik- und heimversorgender Apotheker (BVKA), der Verband der Zytostatika herstellenden Apotheker (VZA), der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA), der Bundesverband Deutscher Apotheker (BVDA) und der Bundesverband Deutscher Apothekerkooperationen (BVDAK) vertreten.

Diesmal haben zusätzlich die Bundesapothekerkammer (BAK), die Apothekengewerkschaft Adexa, der Bundesverband pharmazeutisch-technischer AssistentInnen (BVpta), die Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte Deutschlands (APD), der Deutsche Pharmazeutinnen Verband (DPV), die Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (dgop) und der Verbund Klinischer Pharmakologie (VkliPha) eine Einladung erhalten. Zu den mehr oder weniger direkt betroffenen Verbänden zählen zudem der Bundesverband Patientenindiviueller Arzneimittelverblisterer (BPAV), der Bundesverband der Rezeptur Herstellbetriebe (BRH) sowie der EU-Versandapothekenverband EAMSP (European Association of Mail Service Pharmacies).

BPAV und BRH hatten schriftliche Stellungnahmen abgegeben, haben sich bislang aber nicht zu den Inhalten geäußert. Der EAMSP kritisierte vor allem Beschränkungen der Nebentätigkeiten von Apothekern; der Schwesterverband BVDVA wollte auf Nachfrage nicht verraten, was in seiner Stellungnahme steht.

 

 

Auf Seiten der Pharmahersteller sind alle Verbände geladen: der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH), Pro Generika und der Deutsche Generikaverband sowie der Bundesverband der Arzneimittel-Importeure (BAI) und der Bundesverband der Arzneimittelimporteure (VAD). Auch der Großhandelsverband Phagro hat eine Einladung erhalten.

Das Ministerium möchte diesmal auch die Ärzte zur ApBetrO befragen: Nach Bonn geladen sind die Bundesärztekammer (BÄK), die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AMK), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der Universitätsklinika Deutschland (VUD), der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVHÄ), die Bundeszahnärztekammer, die Bundestierärztekammer, der Bundesverband Tiergesundheit (bft), die Ge­sell­schaft für Päd­ia­tri­sche On­ko­lo­gie und Hä­ma­to­lo­gie (GPOH) und der Bundesverband Medizinischer Auftragsinstitute (BVMA). Auch die Einschätzung der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ist beim BMG gefragt.

Bei so vielen Experten müssen sich die Beteiligten kurz fassen: Das Ministerium hat für die Anhörung insgesamt drei Stunden angesetzt.

 

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