APOTHEKE ADHOC BUNDESTAGSWAHL 2009

Bahr: „Offener Umgang mit Apothekern“

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Der FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr ist bei der APOTHEKE ADHOC Bundestagswahl mit 32,2 Prozent der Stimmen als Sieger aus der Direktwahl zum Bundesgesundheitsminister hervorgegangen. Die Nachricht vom ebenso überraschenden wie eindeutigen Sieg erreichte den 32-jährigen Politiker aus Münster während eines Wahlkampfeinsatzes. APOTHEKE ADHOC fragte nach.

ADHOC: Herr Bahr, wie haben Sie das Wahlergebnis aufgenommen?
BAHR: Natürlich freue ich mich über soviel Zuspruch. Gerade im Wahlkampf, wo man ständig unterwegs ist, motiviert so etwas ungemein. Aber die Bundestagswahl ist erst in vier Wochen, bis dahin kann viel passieren. Insofern nehme ich das Ergebnis in Freude, aber voller Demut zur Kenntnis.

ADHOC: Was hat Sie mehr überrascht: das Abschneiden der FDP oder Ihr persönlicher Wahlsieg?
BAHR: Ich habe schon geahnt, dass die FDP gut abschneiden würde. Dass sie stärkste Partei wird, war aber ebenso überraschend wie mein persönliches Ergebnis. Aber noch einmal: Entscheidend wird die Abstimmung am 27. September, insofern darf man das Ergebnis nicht überbewerten.

ADHOC: Worauf führen Sie Ihren persönlichen Erfolg zurück?
BAHR: Wir haben in der Vergangenheit sehr viel mit der Apothekerspitze über Gesundheitspolitik diskutiert, zum Teil auch kontrovers. Aber wir haben immer sehr fair gespielt. Meiner Meinung nach wurde diese Fairness honoriert. Ich denke, viele nehmen der Großen Koalition übel, dass die nach außen vorgibt, gegen Pick up und Versandhandel zu sein, aber nichts tut. Wir sind für einen offenen Umgang miteinander. Wir sagen, was ist, und machen, was geht.

ADHOC: Hat das Ergebnis Ihren Anspruch auf das Bundesgesundheitsministerium verstärkt?
BAHR: Es bleibt bei unserer Aussage: Wir wollen in der Gesundheitspolitik ein gehöriges Wörtchen mitreden. Aber erst kommen die Inhalte, dann die Personalien. Wir wollen nicht den Weg in die Staatsmedizin fortsetzen, und dieser Richtungswechsel muss auch fester Bestandteil eines Koalitionsvertrages sein. Wir brauchen den Wechsel, und wir kriegen ihn hin.

ADHOC: Stünden Sie denn als Gesundheitsminister zur Verfügung?
BAHR: Die Posten werden erst nach der Wahl verteilt.

ADHOC: Was bleibt für Sie zu tun bis dahin?
BAHR: In den nächsten Wochen wird noch viel Wahlkampf zu leisten sein, damit nicht Heckenschützen in der Großen Koalition die Freiberuflichkeit im Gesundheitswesen infrage stellen.

Ein Video-Interview mit Daniel Bahr finden Sie unter: www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Videos/

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