Apothekenhonorar

15.000 Unterschriften für Özkan

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Berlin -

Für eine deutlichere Honoraranpassung haben etwa 10.000 Apotheker und Apothekenmitarbeiter aus Niedersachsen ein Zeichen gesetzt: Ihre Unterschriften hat die Präsidentin der Landesapothekerkammer, Magdalene Linz, an Gesundheitsministerin Aygül Özkan (CDU) übergeben. Insgesamt sind 16.000 Menschen in den niedersächsischen Apotheken beschäftigt.

Die Ministerin hat die 14 Pakete mit je 100 Listen in Hannover gestern Abend entgegengenommen. Die Sammlung soll der Kammer zufolge ein Appell an die Bundesregierung sein, die Arbeit der Apotheker und ihrer Mitarbeiter gerecht zu entlohnen.

„In Niedersachsen sind wir in der glücklichen Lage, dass die Landesregierung uns den Rücken stärkt", so Linz. Mit den Unterschriften würden Özkan und Ministerpräsident David McAllister (CDU) gebeten, sich auch auf Bundesebene für die Belange der Apotheker einzusetzen.

Insgesamt haben sich an der Aktion knapp 1400 der rund 2000 Apotheken beteiligt. Rund 2800 Apotheker, 4500 PTAs und 1300 PKAs sowie 1300 Mitarbeiter aus anderen Bereichen hatten unterschrieben.

Zusätzlich erhielt die Ministerin noch rund 4600 Unterschriften von Apothekenkunden, die damit ihre Apotheke vor Ort unterstützen wollen. Die Sammlung stammt aus Apotheken aus dem Landkreis Verden. „Das zeigt deutlich, wie sehr die Medikamentenversorgung in Niedersachsen gefährdet ist, wie viele Menschen um ihren Arbeitsplatz bangen und wie viele Patienten auf ihre Apotheke nicht verzichten wollen“, so Linz.

 



Das niedersächsische Gesundheitsministerium hatte sich in seiner Stellungnahme zur geplanten Erhöhung des Fixhonorars deutlich auf die Seite der Apotheker gestellt: Nicht nur das Fixum, sondern auch die Zuschläge für Nacht- und Notdienst sowie für BtM und Rezepturen müssten angepasst werden, forderte das Ministerium Mitte August.

Als Unterstützung haben gestern in Niedersachsen mehr als 200 Apotheken mit verschiedenen Aktionen auf ihre finanzielle Situation aufmerksam gemacht. In Oldenburg beispielsweise bedienten viele Apotheker in schwarzer Kleidung, die Handverkaufstische waren leer geräumt und die Mitarbeiter verteilten Informationsflyer.

Auch in Nordhrein-Westfalen haben die Verbände und Kammern alle Apothekeninhaber und -mitarbeiter aufgefordert, an einer Unterschriftenaktion teilzunehmen. Die Sammlung soll an die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) übergeben werden. Einen Termin gibt es noch nicht.

 

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