Antidiabetika

US-Zulassung für Dapagliflozin

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Berlin -

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Zulassung für Farxiga (Dapagliflozin) erteilt. Während der Wirkstoff in Europa seit 2012 unter dem Namen Forxiga auf dem Markt ist, hatte die FDA zunächst weitere Daten angefordert, um das Nutzen-Risiko-Profil beurteilen zu können. Gänzlich ausgeräumt sind die Sicherheitsbedenken offenbar immer noch nicht.

Dapagliflozin greift am renalen Natrium-Glucose-Co-Transporter (SLGT2) im proximalen Tubulus der Nieren an: Der Transporter trägt erheblich zur Glukoneogenese bei. Durch seine Hemmung wird eine kontrollierte Glukosurie verursacht, Blutzucker und HbA1c-Wert werden gesenkt.

Wirksamkeit und Sicherheit wurden in 16 klinischen Studien mit insgesamt 9400 Typ-2-Diabetikern untersucht, und zwar sowohl als Monotherapie auch als in Kombination mit anderen Antidiabetika wie Metformin, Pioglitazon, Glimepirid, Sitagliptin und Insulin.

Dapagliflozin ist kontraindiziert bei Typ-1-Diabetikern sowie Patienten mit Ketoazidose oder Nierenerkrankungen.

Häufigste Nebenwirkungen in den klinischen Studien waren Harnwegsinfektionen. Außerdem war ein leicht erhöhtes Risiko für Blasenkrebs entdeckt worden; Patienten mit bestehender oder früherer Erkrankung sollten daher nicht mit Dapagliflozin behandelt werden. Außerdem kann der Wirkstoff zu Dehydrierung führen, was zu einem Blutdruckabfall führen kann.

Die FDA fordert daher weitere Studien zur Sicherheit des Wirkstoffs: So soll der Hersteller Bristol-Myers Squibb (BMS) nachweisen, welche kardiovaskulären Risiken Dapagliflozin womöglich hat. Dem Risiko für Blasenkrebs soll ebenfalls in einer klinischen Studie und einem Tierversuch nachgegangen werden. Schließlich sollen zwei Untersuchungen zum Einsatz bei Kindern durchgeführt werden.

Im Rahmen eines Pharmakovigilanzprogramms soll speziell auf Leberschäden und Nebenwirkungen während der Schwangerschaft geachtet werden.

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