Stoffwechselerkrankung

Plasmaproteine als Diabetes-Marker

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Berlin -

Die Plasmaproteine Apolipoprotein, Mannose-bindendes Lektin und Parotid

secretory protein könnten potentielle neue Biomarker für Diabetes Typ-2

sein. Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München entdeckten einen

entsprechenden Zusammenhang zwischen dem Blutspiegel der Proteine bei

Mäusen. Demnach könnte womöglich irgendwann für eine Diabetes-Diagnose auch das

Blutplasma der Patienten untersucht werden.

Die Forscher hatten mittels Massenspektrometrie das Blutplasma von übergewichtigen Mäusen untersucht. Die Tiere entwickelten ähnlich wie Menschen stufenweise einen Diabetes Typ-2. Drei der 13 im Plasma quantifizierten Proteine waren bei Mäusen mit Diabetes deutlich erhöht.

Inwieweit die Plasmaproteine beim Menschen ebenfalls erhöht sind, muss den Wissenschaftlern zufolge an großen Patientenkollektiven untersucht werden. Die Forscher erhoffen sich, mit den Erkenntnissen einen Beitrag zum weiteren Verständnis der Erkrankung geliefert zu haben.

In einer weiteren Studie der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben Wissenschaftler zudem herausgefunden, dass das Protein RANKL mit der Entstehung von Diabetes zusammenhängt. Die Wissenschaftler hatten Daten von 1000 Patienten aus der Südtiroler Stadt Bruneck untersucht.

Menschen mit hohem RANKL-Spiegel wiesen unabhängig vom Alter und Gewicht ein höheres Risiko für Diabetes auf. Unter Laborbedingungen konnten die Forscher zudem nachweisen, dass sich der Blutzuckerspiegel senkt, wenn RANKL inhibiert wird. Den Forschern zufolge ist seit kurzem bekannt, dass Metformin die Aktivität von RANKL beeinflusst.

Bislang war nur bekannt, dass das Protein bei der Entstehung von Osteoporose eine Rolle spielt. Die Forscher hoffen nun, dass neue Diabetes-Medikamente, die spezifisch gegen das Protein wirken, entwickelt werden könnten.

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