Pille mit flexibler Pause

Berlin -

Im Kampf um Marktanteile im Kontrazeptiva-Markt wird der Pharmakonzern Bayer sein neues Kontrazeptivum Flexyess (Ethinylestradiol, Drospirenon) in den Handel bringen. Die EU-Kommission hat der dezentralen Zulassung des Präparats zugestimmt. Damit steht Frauen erstmals ein Kontrazeptivum zur Verfügung, bei der die Einnahmepause individuell bestimmt werden kann.

Frauen sollen Flexyess für mindestens 24 Tage einnehmen. Zwischen dem 25. und dem 120. Tag können die Anwenderinnen in Eigenregie für vier Tage absetzen. Spätestens nach dem 120. Tag muss allerdings mit der Pille pausiert werden. Mit dem neuen Dosierungsschema soll es Frauen so ermöglicht werden, flexibel den Zeitraum für die Periode auf dreimal im Jahr zu reduzieren, heißt es beim Hersteller.

Zudem beinhaltet das Präparat einen digitalen Tablettenspender, der mittels Symbolen an die Pilleneinahme erinnert und gleichzeitig Tipps zum Vorgehen bei vergessener Einnahme gibt. Das Präparat wird in Blistern zu 30 Tabletten erhältlich sein, die in den Spender gelegt werden müssen.

In den zulassungsrelevanten Studien hatten 2.500 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren eingenommen. Das Sicherheitsprofil entsprach dem von anderen kombinierten Kontrazeptiva. Die Markteinführung plant Bayer im zweiten Halbjahr 2013. Der Name kann laut Bayer je nach Land variieren.

Laut der europäischen Arzneimittelagentur EMA konnten Bedenken zu Zwischenblutungen und fehlender Wirksamkeit nicht bestätigt werden. Die EMA musst zuvor in einem Schiedsverfahren über die Zulassung entscheiden.