Impfstoffe

Masernimpfung zum Inhalieren

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US-Wissenschaftler haben einen neuartigen Impfstoff zum Inhalieren entwickelt: Das Pulver mit abgeschwächten Masernviren wird derzeit in Tierversuchen geprüft und soll im kommenden Jahr in klinischen Tests in Indien zur Anwendung kommen. Das Forscherteam von der Universität in Colorado stellte erste Ergebnisse jetzt beim Jahrestreffen der „American Chemical Society“ vor.

Das Impfstoffpulver habe erhebliche Vorteile gegenüber den üblichen Injektionen, so die Wissenschaftler. So könne der Impfstoff in abgelegenen Gebieten ohne Elektrizität und Wasserversorgung problemlos eingesetzt werden. Auch das Risiko, bei der Injektion Krankheiten wie HIV oder Hepatitis zu übertragen, sinke, da für die Impfung keine sterilen Nadeln notwendig seien.

Die Wissenschaftler haben für den Impfstoff ein eigens entwickeltes Produktionssystem patentieren lassen: Das abgeschwächte Virus wird mit überkritischem Kohlenstoffdioxid gemixt, das halb flüssig und halb gasförmig vorliegt. Die entstehenden Teilchen werden anschließend getrocknet, um das inhalierbare Pulver zu gewinnen.

Ähnlich wie bei anderen Pulverinhalatoren wird der Impfstoff in ein spezielles Behältnis gefüllt und durch einen kräftigen Atemzug inhaliert. Die Wissenschaftler arbeiten daran, ein kostengünstiges Inhalationssystem zu entwickeln. Sie gehen derzeit von 26 US-Cent pro Dosis aus, das entspricht etwa 18 Euro-Cent.

Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind im Jahr 2007 weltweit 197.000 Personen an einer Maserninfektion gestorben. 95 Prozent der Todesfälle sind in Ländern mit geringem Einkommen aufgetreten. Allerdings sind in den vergangenen Monaten auch in Europa und den USA wieder vermehrt Masernfälle aufgetreten.

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