Lange war das Schicksal der Taunus-Apotheke in Solms ungewiss. Ein Eigentümerwechsel der Immobilie stand an. Als sich der neue Hausbesitzer pro Apotheke positionierte, fiel Apotheker Michael Hahn ein Stein vom Herzen. Doch er musste eine weitere Hürde bewältigen: Einen Käufer für seine Filiale finden, da seine Leitung gekündigt hatte – dies ist ihm jetzt geglückt.
Ab September führt der 41 Jahre alte Ibrahim Qaisiya die Taunus-Apotheke weiter. Nachdem mehrere Anfragen anderer Apotheker:innen missglückt waren, fand Hahn in ihm einen Nachfolger. Plötzlich ging alles schnell: Der Erstkontakt sei Mitte Mai zustande gekommen. „Drei Wochen später wurde der Kaufvertrag unterzeichnet“, sagt Hahn. „Es war eine wilde Zeit.“
Hahn erlebte in den vergangenen 20 Jahren ein Auf und Ab was die Taunus-Apotheke betrifft. Denn schon vor fünf Jahren stand fest, dass der vorherige Hausbesitzer die Immobilie verkaufen wollte. Der Apotheker ging deshalb von einer Schließung des Betriebs aus. Deshalb übernahm er die Apotheke am Landtor in Weilburg, um seine Selbstständigkeit weiterzuführen.

Als sich der neue Hausbesitzer doch für den Erhalt der Taunus-Apotheke entschied, wollte Hahn den Standort nicht schließen, doch die Filialleitung fehlte. Ohne Personal war die letzte Rettung, eine Nachfolger:in zu suchen. Ihm lag viel daran, die Arzneimittelversorgung für den Standort zu sichern.
„Dem Immobilienbesitzer rechne ich hoch an, dass er sich für den Erhalt der Apotheke eingesetzt hat“, sagt er. Er habe auch bauliche Maßnahmen vorgenommen, damit der Weiterbetrieb vom Regierungspräsidium abgesegnet werde. Über der Apotheke sei eine Wohnung eingerichtet worden. Zudem wurde eine neue Schleuse eingebaut, damit die Lieferanten die Großhandels-Kisten abstellen können.
Jetzt ist die Apotheke so gut wie übergeben. Qaisiya freut sich über den neuen Betrieb. Es ist seine zweite Apotheke neben der Bären-Apotheke in Freudenberg. Für die Eröffnung hat er sich bereits eine Überraschung einfallen lassen.
Hahn selbst wird sich auf seine Apotheke in Weilburg fokussieren. „Ich will zur Ruhe zu kommen und alles strukturiert angehen“, sagt der 49-Jährige. Er wolle neue Kraft tanken. „Das waren anstrengende fünf Jahre ohne Urlaub und Erholung.“