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Ukraine

UN will HIV-Neuinfektionen senken

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Genf/ Nairobi -

Mit einer neuen Kampagne wollen die Vereinten Nationen die Zahl der an Aids sterbenden Jugendlichen in den nächsten fünf Jahren um zwei Drittel reduzieren. Auch die Zahl der HIV-Neuinfektionen soll mit Kampagne „All In“ drastisch gesenkt werden. Besondere Sorge bereitet den Experten der Krieg in der Ostukraine: Da zahlreiche Gesundheitseinrichtungen beschossen würden, fehle es an Blutkonserven, sodass viele Babys HIV-infizierter Mütter mit der Erkrankung zur Welt kämen.

Die Kampagne verschiedener UN-Organisationen ist auch ein Eingeständnis, dass Jugendliche bei der Aids-Bekämpfung bislang zu wenig beachtet wurden. Sie sind die einzige Alterskohorte, in der die Zahl der Aids-bedingten Todesfälle nicht zurückgeht. Etwa 120.000 Jugendliche starben 2013 weltweit an den Folgen von Aids. Die Immunschwächekrankheit ist nach den UN-Statistiken bei 15- bis 19-Jährigen weltweit die zweithäufigste Todesursache, in Afrika die häufigste.

Insgesamt sind nach UN-Daten 2,1 Millionen Jugendliche weltweit HIV-positiv, mehr als 80 Prozent davon in Afrika. Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen. Sie machten 2013 laut UN-Statistiken etwa zwei Drittel der 250.000 HIV-Neuinfektionen aus. Ihnen fehlt vor allem in ärmeren und patriarchalischen Gesellschaften Afrikas oft Wissen und Selbstbewusstsein, um beim Geschlechtsverkehr auf die Verwendung von Kondomen zu bestehen.

In der Ostukraine kommen nach UN-Schätzungen derzeit wahrscheinlich Hunderte Babys als Folge des Krieges mit dem Aidserreger zur Welt. Es fehle an sicheren Blutkonserven, nachdem die Blutbank in Donezk beschossen wurde, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Dadurch sei es kaum noch möglich, die Übertragung von HIV durch infizierte Mütter bei der Geburt zu unterbinden.

In der Region Donezk seien vor dem Ausbruch der Krise fast 28.000 Menschen mit HIV registriert worden – die höchste Rate in der Ukraine. Insgesamt werde die medizinische Versorgung immer schwieriger, weil der Krieg Krankenhäuser nicht verschone, beklagten WHO-Sprecher.

Seit Beginn der Gewalttätigkeiten seien 78 Gesundheitseinrichtungen beschossen worden. Allein bei Angriffen in den letzten zwei Wochen auf sechs Krankenhäuser seien vier Menschen getötet und 19 verletzt worden. Die WHO machte keine Angaben, ob Regierungstruppen oder Separatisten verantwortlich sind.

Überall fehle es an Medikamenten, Impfstoffen und Laboreinrichtungen. Dadurch breiteten sich Krankheiten aus. In dem von Separatisten kontrollierten Teil der Region Donezk hätten etwa die Fälle von Tuberkulose um 5 Prozent zugenommen.

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