Altmedikamente

Umweltschützern fehlen Apotheken

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Berlin -

Wenn es nach dem Bundesumweltamt (UBA) ginge, müsste es in Deutschland wieder ein einheitliches Entsorgungssystem für Altarzneimittel geben. Die Gefahr sei groß, dass Medikamente unsachgemäß entsorgt würden, sagt Ina Ebert vom UBA. „Wir sind sehr dafür, dass ein kontrolliertes System über die Apotheken wieder eingeführt wird.“

 

Ihre einfache Begründung: „Es hat ja geklappt“. Ebert hat die Befürchtung, dass die Medikamente häufiger in Spüle oder Abfluss landeten, da die Menschen nicht wüssten, wohin damit. Zwar gelangten auch Arzneimittel-Rückstände über Ausscheidungen in die Toilette und ins Abwasser. Schlimmer seien jedoch über die Kanalisation entsorgte Flüssigmedikamente, die im Wasser weitaus größere Schäden anrichten könnten.

Das UBA rät dazu, alte Medikamente zu Schadstoffsammelstellen zu bringen oder sie zumindest über den Hausmüll zu entsorgen. In letzterem Fall sollten Verbraucher darauf achten, dass die Arzneimittel nicht zu erkennen sind. Kinder könnten beispielsweise Tabletten mit Süßigkeiten verwechseln. Zudem könne man auch in der Apotheke nachfragen: In Berlin etwa gebe es in vielen Apotheken die sogenannte Medi-Tonne.


Seit Sommer 2009 gibt es für Altarzneimittel kein einheitliches Entsorgungssystem mehr. Das bundesweite Abholsystem „Remedica“, bei dem die Altmedikamente zusammen mit den Verpackungen entsorgt wurden, war mit einer Änderung der Verpackungsverordnung ausgelaufen. Die Hersteller hatten die weitere Finanzierung nicht übernehmen wollen.

 

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