Nach Reizgas-Attacke: Apotheke versorgt Verletzte

Am Donnerstag wurde ein Ladendieb auf frischer Tat im Kaufland von einem Detektiv ertappt. Daraufhin soll er ein Pfefferspray aus der Tasche gezogen und dem Sicherheitsmitarbeiter direkt ins Gesicht gesprüht haben. 35 Menschen, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, sollen das ätzende Gas abbekommen haben und mussten medizinisch versorgt werden, neun davon im Krankenhaus.

Um zwei Betroffene kümmerte sich die Markt-Apotheke. „Ich half einer Frau, die geröteten Augen mit Wasser auszuspülen, sie konnte unser Waschbecken benutzen“, so die Apothekerin. Ein weiterer Herr kam mit Nasenbluten in die Offizin, auch er wurde von einer Mitarbeiterin erstversorgt. Zu dem Zeitpunkt war das Ausmaß der Reizgas-Attacke noch nicht bekannt. In den nächsten Minuten rannten immer mehr Menschen durch die Apotheke nach draußen; das Gebäude musste evakuiert werden. Denn das hoch konzentrierte Gas wirkt in den Augen und Atemwegen ätzend und verteilt sich sehr schnell. „Erst da bekamen wir mit, was eigentlich los war“, so die Angestellte.

„Wir haben die Menschen schnell rausgelassen und dann geschlossen.“ Alle Mitarbeitenden standen von etwa 16.30 bis 19 Uhr vor dem Gebäude, welches vorerst niemand mehr betreten durfte. „Erst zum Abend konnten wir wieder in die Apotheke, aber im Prinzip auch nur, um zuzumachen“, so Pfeffer. Inhaber Dr. Kai Kreutzmann war während des Vorfalls nicht anwesend, ist aber stolz auf die Hilfeleistung seines Teams.

Der Täter, der sich für räuberischen Diebstahl mit gefährlicher Körperverletzung verantworten muss, ist weiterhin auf der Flucht. Die Polizei fahndet mit Hochdruck.