Traditionsapotheke schließt

Keine Chance ohne Rezepte

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Berlin -

Zum Ende des Jahres schließt nach 44 Jahren die Mönch-Apotheke in Herford. Inhaberin Annett Kallweit konnte für den Standort keinen Nachfolger finden.

Aufgrund des Standortes in der Fußgängerzone und nur wenigen Ärzten in der Nähe würden viel zu wenig Rezepte in der Apotheke landen. Kallweits Entschluss stand auch schon vor dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz fest, denn durch die vielen Abgaben sowie steigende Neben- und Personalkosten, rechnete sich der Betrieb nicht mehr. Dieses Schicksal teile sie mit anderen kleinen Apotheken, so die Inhaberin: „Das sind alles nur Dinge, die in großen Apotheken funktionieren.“ Deshalb wird sie die Apotheke zum Ende des Jahres schließen.

Zertifikate und Masken als Rettung

Aktionstage und Werbemaßnahmen habe sie reduziert. „Ich bin müde geworden“, gibt sie zu. In den vergangenen zwei Jahren sei es betriebswirtschaftlich nur noch aufgrund der Impfzertifikate und Schutzmasken möglich gewesen, weiterzumachen. Einen Nachfolger habe sie daher auch nicht gefunden.

Besonders für das Team und die Stammkunden bedauert Kallweit den Schritt. Ihre Mitarbeiter:innen hätten zwar keine Probleme, eine neue Anstellung zu finden, aber das Team sei in den letzten Jahren sehr zusammengewachsen. „Eine Mitarbeiterin ist schon von Anfang an im Unternehmen tätig“, erzählt sie, die Mönch-Apotheke wurde vor 44 Jahren eröffnet. Einige Stammkund:innen kämen auch schon seit über 20 Jahren zu ihr, „manche kennen den vorherigen Inhaber der Traditionsapotheke sogar noch aus Schulzeiten“, so Kallweit.

Endgültig den Rücken kehrt sie der öffentlichen Apotheke aber noch nicht: Bis zur Rente will die 60-Jährige noch als angestellte Apothekerin weiterarbeiten.

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