Umfrage

Frauen: 110 Euro mehr für die Gesundheit

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Berlin -

Frauen investieren nach eigenen Schätzungen mehr in ihre Gesundheit als Männer. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Trendforschungsinstituts EARSandEYES im Auftrag des Onlineportals Jameda. Demnach geben Frauen insgesamt 479 Euro im Jahr aus, Männer lediglich 370 Euro. Ein Großteil der Ausgaben entfällt auf Arzneimittel: 191 beziehungsweise 155 Euro.

Bei der Zahnreinigung geben Männer und Frauen mit rund 54 Euro gleich viel aus. Bei Nahrungsergänzungsmitteln liegen die geschätzten Ausgaben der Frauen mit 49 Euro deutlich höher als bei den Männern mit 36 Euro, ebenso bei den Ausgaben für Homöopathie: Dafür geben Frauen nach eigenen Angaben 58 Euro aus, Männer hingegen nur 23 Euro. Auch für Vorsorge-Untersuchungen zahlen Frauen mit im Schnitt 57 Euro mehr als Männer (45 Euro). Wellness und Massagen lassen sich erstere 71 Euro kosten, letztere nur 57 Euro.

Insgesamt interessieren sich laut Umfrage der Umfrage des Online-Arztbewertungsportal 87 Prozent der Internetnutzer für Gesundheitsthemen. 86 Prozent gaben an, online nach Gesundheitsinformationen zu suchen. Bei der Arztsuche finden 89 Prozent der Befragten Meinungen anderer Patienten hilfreich. 42 Prozent gaben an, über Google einen Arzt zu suchen und 31 Prozent bevorzugen, nach persönlichen Empfehlungen, Arztbewertungsportale.

76 Prozent der Befragten fühlen sich gut oder sehr gut informiert. Bei den Onlinern ist das Internet als Recherchequelle laut Jameda inzwischen wichtiger als Gespräche mit dem Arzt. 86 Prozent informieren sich online über Gesundheitsthemen, jeweils 58 Prozent sprechen mit einem Arzt oder mit Verwandten, Freunden und Bekannten.

Jeweils gut jeder Zweite informiert sich über Artikel in Zeitungen und über das Fernsehen. Aus Zeitschriften oder Sonderausgaben mit Gesundheitsthemen holen sich 48 Prozent der Befragten ihre Informationen und aus Büchern 35 Prozent. 20 Prozent stillen über das Radio ihren Wissensdurst.

Die Umfrage identifizierte außerdem drei Patiententypen: Die Vorsorger, die Gesundheitsbewussten und die Unbesorgten. „Unterschiedliche Patienten haben unterschiedliche Bedürfnisse“, schreibt Jameda. Die Vorsorger, 36 Prozent der Befragten, sind laut Umfrage meist weiblich, 45 Jahre alt, haben einen Hochschulabschluss und ein mittleres Einkommen. Diese Gruppe hat ein hohes Interesse an Gesundheitsthemen und sucht 1,5 mal pro Woche im Internet danach.

Die Vorsorger gehen am häufigsten zum Arzt, im Schnitt 8 mal pro Jahr. 84 Prozent gehen zu empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen, 66 Prozent nehmen Leistungen in Anspruch, die sie aus eigener Tasche zahlen müssen. Vorsorger zahlen im Schnitt 455 Euro für Gesundheitsleistungen. Mit Abstand am meisten Geld geben sie für Medikamente (185 Euro) aus.

27 Prozent der Befragten kategorisierte Jameda als gesundheitsbewusst. Hier sind die meisten ebenfalls weiblich, durchschnittlich 41 Jahre alt und haben einen Hochschulabschluss sowie ein Nettoeinkommen von rund 2800 Euro. Der Gesundheitsbewusste sucht 1,8 mal in der Woche nach Gesundheitsinformationen und gibt im Schnitt 528 Euro im Jahr für die Gesundheit aus. Den größten Betrag machen Medikamente mit 203 Euro aus. 54 Prozent der Gesundheitsbewussten nutzen gesundheitsfördernde Angebote, die sie selbst zahlen müssen, wie etwa ergänzende Vorsorgeleistungen (73 Euro) oder Homöopathie (50 Euro).

Die Unbesorgten sind je zur Hälfte männlich oder weiblich, im Schnitt 42 Jahre alt und haben größtenteils einen Haupt- oder Realschulabschluss und ein niedrigeres Einkommen. Sie suchen nach Gesundheitsthemen nur 1,1 mal die Woche. Sie gehen nur 7,3 mal pro Jahr zum Arzt und warten lieber erst einmal ab, ob die Beschwerden wieder verschwinden. 62 Prozent finden die ständigen öffentlichen Gesundheitsbelehrungen sehr anstrengend.

Die Unbesorgten investieren deutlich weniger in die Gesundheit als andere Patientengruppen, nämlich 318 Euro. Der größte Posten sind Medikamente mit 139 Euro, gefolgt von Kosten für die Zahnreinigung (45 Euro). Nur 7 Prozent nutzen gesundheitsfördernde Angebote, die sie selbst zahlen müssen. Insgesamt befragte das Institut im Februar diesen Jahres 1900 Internetnutzer.

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