Video-Interview Pharmatechnik

“Wir sind keine Rezeptmakler“

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Mit dem Einstieg in das Geschäft der Rezeptabrechnung will das private Softwarehaus Pharmatechnik zum Komplettanbieter für Apotheken werden. Das neu gegründete Deutsche Apotheken Rechenzentrum arbeitet hierzu mit dem Schweriner Apothekenrechenzentrum (SARZ) zusammen. APOTHEKE ADHOC sprach mit Pharmatechnik-Gründer Dr. Detlef Graessner über Outsourcing, die Reaktionen am Markt und die Zukunft auf dem Softwaremarkt.


ADHOC: Warum gibt es das Deutsche Apotheken Rechenzentrum?

GRAESSNER: Das war ein ausdrücklicher Wunsch unserer Kunden. Wir haben 5000 Kunden, und die sind auf uns zugekommen und haben gefragt, warum wir nicht auf intelligente Weise die Warenwirtschaft der Apotheke mit einem Rechenzentrum verbinden: Können wir nicht Synergieeffekte nutzen und zum Vorteil des Apothekers ein neues Geschäftsmodell aufbauen?


ADHOC: Wie waren die Reaktionen am Markt?

GRAESSNER: Zunächst war man sehr überrascht, dass wir in den Markt einsteigen. Die anderen Rechenzentren sind einen umgekehrten Weg gegangen: Sie hatten erst ein Rechenzentrum und haben später ein Softwarehaus dazu gekauft.


ADHOC: Ist der Zeitpunkt günstig?

GRAESSNER: Man kann sich den Zeitpunkt nie aussuchen, um eine neue Firma zu gründen. Wir waren der Meinung, dass jetzt der Zeitpunkt richtig ist. Wir sind ausgestattet mit allen technischen Voraussetzungen, um einen guten Start zu haben. Nach drei Monaten kann ich sagen: Es ist uns gelungen.


ADHOC: Wer sind Ihre Partner?

GRAESSNER: Als Dienstleister haben wir derzeit das Schweriner Rechenzentrum. In zwei bis drei Wochen werden wir ein weiteres großes Rechenzentrum als Dienstleister aufnehmen, so dass wir in Zukunft zwei Rechenzentren haben werden.


ADHOC: Werden Sie damit zum Rezeptmakler?

GRAESSNER: Nein, das Deutsche Apothekenrechenzentrum ist eine Firma. Wir machen das, was viele in der Wirtschaft heute machen - wir sourcen out, was andere sehr gut können. Das Schweriner Rechenzentrum als Dienstleister ist ein brillianter Partner für diesen Teil. Aber wir sind das eigene Rechenzentrum.


ADHOC: Wie wird sich der Softwaremarkt entwickeln?

GRAESSNER: Wir müssen uns darauf einstellen, dass Apotheker in Zukunft weniger Geld verdienen. Aus diesem Grunde müssen wir als Software-Anbieter dazu beitragen, damit die Apotheke rationaler und besser im Prozess arbeiten kann. Wir müssen den Apotheken viele zusätzliche Tools der Automatisierung zur Verfügung stellen. Denn eines ist klar: Die Apotheke wird auch in Zukunft eine hervorragende Chance haben. Jeder Deutsche braucht eine gute Apotheke, und wir haben in Deutschland ausgezeichnete Apotheken mit einer sehr guten Beratung.

 

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