Bislang liegen Teva-Produkte nur in wenigen Schubladen von Deutschlands Apotheken. Das ändert sich nun schlagartig mit der Übernahme der Ratiopharm-Gruppe. Mit den Marken Ratiopharm, CT und AbZ sowie den eigenen Produktlinien Teva, AWD, Ivax und Gry steigt der Weltmarktführer sogar zur Nummer 1 im europäischen Generikamarkt auf.
Teva erwirtschaftete im vergangenen Jahr 3,3 Milliarden US-Dollar in Europa, das ist ein Viertel des Konzernumsatzes. Mit 4,3 Milliarden Dollar - das ist mehr als die Hälfte ihres Gesamtumsatzes von 7,5 Milliarden Dollar - lag die Novartis-Tochter Sandoz vorn.
Zusammen mit der Ratiopharm-Gruppe, die im vergangenen Jahr weltweit 1,6 Milliarden Euro umsetzte, überrundet Teva jetzt rein rechnerisch die Schweizer. Die Weltmarktführerschaft hatte Teva Novartis bereits mit dem Kauf von Ivax abgenommen; zuvor hatte Sandoz infolge der Hexal-Übernahme auf globaler Ebene kurzzeitig die Nase vorne gehabt.
In deutschen Apotheken brachten es Hexal/1A/Sandoz unbestätigten Marktzahlen zufolge auf einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro. Ratiopharm/CT/AbZ erwirtschaftete rund 1 Milliarde Euro, Stada 600 Millionen Euro. An der Rangfolge ändert sich nichts, da Teva/AWD nur rund 160 Millionen Euro macht.
Teva/Ratiopharm ist nach eigenen Angaben Marktführer in zehn EU-Ländern, darunter Großbritannien, Ungarn, Italien, Spanien, Portugal und die Niederlande. In 17 Ländern ist der Konzern unter den Top 3, darunter Deutschland, Polen, Frankreich und Tschechien. In Kanada verdoppelt sich der Umsatz.
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