Generikakonzerne

Stada streicht 200 Stellen

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Der Generikakonzern Stada hat im ersten Halbjahr knapp 180 Stellen abgebaut. Gegenüber dem 30. Juni 2008 sank die Zahl der Mitarbeiter sogar um 229 auf 8132. Einem Unternehmenssprecher zufolge sind keine Arbeitsplätze in Deutschland betroffen: Die Zahl der Mitarbeiter stieg hier von 1190 zum Jahres- auf 1204 zum Halbjahreswechsel.

In Abhängigkeit von den Geschäftszahlen müsse man Einsparungen realisieren, so der Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Wo genau die Stellen abgebaut wurden, war nicht zu erfahren. Zur Präsentation der Halbjahreszahlen hatte Konzernchef Harmut Retzlaff die „Optimierung“ bei Standorten in Russland in Aussicht gestellt.

Stada betreibt weltweit 14 Produktionsstätten. Neben großen und laut Konzern ausgelasteten Werken am Firmensitz in Bad Vilbel sowie in Serbien, Vietnam und Weißrussland gehören dazu auch kleinere Fabriken, die zum Teil bei Zukäufen mit übernommen wurden. In Russland betreiben Stada und die serbische Konzerntochter Hemopharm zusammen vier Werke, die zum Teil für die Produktion für den europäischen Markt nicht geeignet sind.

Doch auch der Standort Bad Vilbel steht nicht gänzlich außer Frage: In den vergangenen fünf Jahren hat der Konzern die Produktion zunehmend in die eigene Hand genommen und in Niedrigkostenländern angesiedelt. Heute produziert Stada mehr als die Hälfte in Eigenregie, davon zwei Drittel an Standorten mit niedrigen Kosten.

Das Thema ist laut Vorstand längst nicht ausgereizt. Bei der letzten Hauptversammlung hatte Retzlaff die Bedingungen in Deutschland nicht nur als „massiven operativen Standortnachteil“ bezeichnet, sondern angesichts der Steuerpolitik sogar - zumindest rhetorisch - mit einer mittelfristigen Infragestellung des Konzernsitzes gedroht.

Beim Thema Außendienst will der Konzern dagegen vorerst offenbar nicht den Rotstift ansetzen: Nachdem Stada vor zwei Jahren 240 Arbeitsplätze im Praxis-Außendienst gestrichen und durch rund 50 Leihaußendienstler ersetzt hatte, soll die Betreuung der Apotheken laut Unternehmenssprecher nicht angetastet werden. Angesichts der Rabattverträge sei die Fokussierung auf die Apotheke der richtige Weg gewesen. Allerdings: Die - im Vergleich mit der Stammmarke größere - Generika-Tochter Aliud wird bereits komplett ohne Außendienst vertrieben.

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