Impfstoffe

Sanofi will Gardasil-Packungen ändern

, Uhr

Der Pharmakonzern Sanofi-Pasteur MSD will die Packungen seines HPV-Impfstoffs Gardasil nun eindeutig für Deutschland und andere Länder kennzeichnen. „Noch sehen alle Packungen gleich aus. Wir arbeiten derzeit aber an einer Lösung, um das zu ändern“, sagte ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Der Impfstoffhersteller zieht damit die Konsequenzen aus dem Streit um Chargen, die in Deutschland aufgetaucht waren, obwohl sie für den englischen und irischen Markt bestimmt gewesen waren.

Gardasil hat eine zentrale europäische Zulassung. Auf der Packung sind nicht nur die Informationen auf deutsch und englisch angegeben, sondern auch die Strichcodes für Großbritannien, Irland, Österreich und Deutschland inklusive Pharmazentralnummer. „Im Europa des einheitlichen Warenverkehrs schien eine einheitliche Gestaltung am einfachsten“, so der Sprecher.

Die Verwendung der gleichen Packung ermöglicht jedoch auch den Parallelimport aus dem Ausland. Im Juli hatten Händler Chargen, die Sanofi eigentlich für Großbritannien und Irland produziert hatte, nach Deutschland eingeführt und unter der Original-PZN vertrieben. Eine Chargenfreigabe hatten sie nicht beantragt, da das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Produktionslinien zuvor bereits für diverse Reimporteure geprüft hatte. Das PEI bestand jedoch auf einer gesonderten Freigabe.

Durch spezielle Packungen für die einzelnen Märkte könnte der Parallelimport verhindert werden. Es wäre dann nur noch klassischen Reimporteuren möglich, die Impfstoffe unter eigener PZN und mit entsprechender Chargenfreigabe zu vertreiben. „Derzeit werden verschiedene Optionen der Kennzeichnung geprüft und mit den Behörden besprochen“, sagte der Sanofi-Sprecher. Letztendlich werde jedoch in der Konzernzentrale in Lyon über die Änderung entschieden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte