Pick up lässt Verbraucher kalt

In der politischen Diskussion entfalten Pick up-Stellen enorme Sprengkraft. Im Versorgungsalltag spielen die Bestell- und Abholpunkte dagegen offenbar so gut wie keine Rolle: Einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Service Barometer zufolge liegt der Anteil der Pick up-Angebote im Versandapothekenmarkt deutlich unter 5 Prozent.

Für die Untersuchung „Kundenmonitor Deutschland“ hatte Service Barometer zwischen Mai und Juli im Internet rund 2000 Kunden von Online-Apotheken über ihr Kaufverhalten befragt. Weniger als 30 Verbraucher - also rund 1,5 Prozent - gaben an, Medikamente in einem dm-Drogeriemarkt bestellt und abgeholt zu haben.

Zwar wurde bei Schlecker/Vitalsana nicht explizit nach Pick up gefragt. Doch mit insgesamt 45 Bestellungen - entsprechend 2,3 Prozent Marktanteil - fällt die hauseigene Versandapotheke der Drogeriekette ohnehin kaum ins Gewicht.

Die geringe Resonanz deute darauf hin, dass Pick up-Stellen noch keine tragende Rolle zukomme, sagte eine Sprecherin von Service Barometer gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Auch Versandapotheken, die mit Aufstellern und Katalogen in Drogeriemärkten werben, liegen angesichts ihrer physischen Präsenz erstaunlich abgeschlagen: Bei der Deutschen Internet Apotheke (Martinus-Apotheke, Erftstadt) - Partner von Rossmann - hatten 44 Verbraucher bestellt, das sind 2,2 Prozent der befragten Online-Kunden.

Mycare brachte es in der Umfrage trotz Kooperation mit Müller sogar nur auf 33 Kunden oder einen Marktanteil von 1,7 Prozent. Dazu kommen allerdings 40 Kunden aus der Zusammenarbeit mit dem Portalbetreiber apotheke.de, der vor zwei Jahren deutschlandweit Apotheken-Kioske an Bahnhöfen aufstellen wollte. Damit liegt der Anteil von Mycare insgesamt bei 3,7 Prozent.

Neuen Schwung für Mycare könnte die Kooperation mit dem Versandhändler Otto bringen, so wie Medpex (Stiftsapotheke, Ludwigshafen) seinen Anteil von derzeit 2,6 Prozent (52 Kunden) durch die Zusammenarbeit mit Neckermann steigern könnte.