Phoenix Spezial

Phoenix ohne Aufsichtsrat

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Europas führender Pharmahändler Phoenix steht unternehmensrechtlich auf neuen Füßen. Seit Anfang Juli firmiert das Unternehmen nicht mehr als AG & Co. KG, sondern als GmbH & Co. KG. Den Aufsichtsrat wird es damit künftig nicht mehr geben. Dem Kontrollgremium hatten zuletzt Firmenarchitekt Dr. Bernd Scheifele, der ehemalige Phoenix-Finanzchef Dr. Lorenz Näger - beide sind heute im Vorstand von HeidelbergCement aktiv - sowie als Vertreter der Familie Tobias Merckle angehört.


Der Vorstand der Aktiengesellschaft wechselt dagegen unverändert in die Geschäftsführung des neuen Unternehmens: Reimund Pohl (Vorsitz), Henry Iberl (Marketing/Vertrieb), Dr. Hans-Ulrich Kummer (Betrieb/Logistik), Dr. Michael Majerus (Finanzen), Øyvnd Andreas Winther (Einzelhandel).


Auch der Kreis der Eigentümer bleibt zunächst unverändert: Den Hauptteil des Kommanditkapitals halten Ludwig Merckle (44 Prozent) sowie Ruth Merckle (10 Prozent). Rund ein Dutzend Firmen aus dem Umfeld der ehemaligen Großhändler F. Reichelt, Otto Stumpf und Hageda sind als weitere Kommanditisten beteiligt.


Stumpf und Hageda befinden sich bereits komplett in Familienbesitz; das Kölner Unternehmen wurde parallel bereits ebenfalls von einer AG in eine GmbH umgewandelt. Bei Reichelt halten Minderheitsaktionäre noch rund 10 Prozent der Anteile - rein rechnerisch liegt der Anteil Fremder an Phoenix damit bei rund 2 Prozent. Allerdings wurden im Rahmen des Abkommens mit den Gläubigerbanken ohnehin sämtliche Anteile auf den Treuhänder übertragen.


Auf der Ebene der Komplementärgesellschaft erwartet Liebhaber der Firmenhistorie eine kleine Überraschung: Weil das Unternehmen nicht neu gegründet, sondern als so genannte Vorrats-GmbH erworben wurde, firmierte die Phoenix-Dachgesellschaft kurzzeitig unter dem Namen Neckarelien GmbH.

 

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