Pharmahersteller

Ott verlässt Dr. Kade

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Berlin -

Dr. Kade hat seine Führungsmannschaft verkleinert: Dr. Hans-Gisbert Ott hat das Berliner Familienunternehmen verlassen und ist in den Ruhestand gegangen. Er vertrat die Firma in der zweiten Niederlassung in Konstanz.

Ott ist im Juli bei Dr. Kade ausgestiegen. Er war sechs Jahre in der Führung des Unternehmens tätig. In Konstanz befinden sich die Bereiche Galenische Entwicklung und Analytik, Mikrobiologie, Produktion und Qualitätssicherung, Auftragsmanagement und Kundenservice sowie Distribution und Zentrallager.

In Berlin ist Felix König für das Geschäft verantwortlich. Der Diplom-Kaufmann folgte 2013 auf seinen Vater Detlef König, der mehr als 50 Jahre für das Unternehmen tätig war. Annett Schubert ist in der Geschäftsführung für den medizinischen Bereich zuständig.

In der Geschäftsführung sind außerdem noch zwei Vertreter der Eigentümerfamilie präsent: Seit 1949 ist die Ärztin und Psychotherapeutin Dr. Marietta Lutze in dritter Generation vertreten. Mit Arthur Sackler ist seit 1975 die vierte Generation im Unternehmen. Beide leben in den USA, reisen aber regelmäßig nach Deutschland.

Im Geschäftsjahr 2013/14 erwirtschaftete das Unternehmen rund 115 Millionen Euro, davon entfallen 77 Prozent auf Deutschland. 40 Prozent des Inlandsumsatzes macht das OTC-Geschäft aus. Im Ausland ist Dr. Kade über Vertriebskooperationen und Joint Ventures aktiv.

Seit Firmengründung im Jahr 1886 befindet sich der Hauptsitz in Berlin. Dr. Kade geht auf die Oranien-Apotheke zurück, die Dr. Franz Lutze übernommen hatte. Die heutige Zentrale wurde 1982 errichtet. In Berlin befinden sich die Bereichen Marketing & Vertrieb, Unternehmensentwicklung, Medizin, Produktion und Qualitätssicherung sowie Export.

Dr. Kade bietet die OTC-Marken Kadefungin gegen vaginale Pilzinfektionen und Posterisan bei Hämorrhoidenbeschwerden an. Im Frühjahr 2013 übernahm die Firma von Takeda neun Produkte, darunter Riopan, Faktu, Sanostol, Buer Lecithin und Buer Vitamaxx. Zudem wurde für Pantozol control eine Vertriebslizenz für den deutschen Markt erworben; allerdings haben die Generika das Altoriginal abgehängt. Die früheren Nycomed-Marken werden vom Tochterunternehmen Avenda in den Apotheken vertrieben.

Die insgesamt 30 Außendienstmitarbeiter bieten außerdem das Notfallkontrazeptivum EllaOne (Ulipristal) von HRA Pharma an. Die Kooperation ist auf ein Jahr beschränkt und soll den OTC-Switch der „Pille danach“ begleiten. Avenda wurde 2012 gegründet. Davor hatte Dr. Kade nur einen eigenen Arzt-Außendienst mit 80 Mitarbeitern. Den Vertrieb in Apotheken hatte der Dienstleister Roha Apothekendienste übernommen.

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