Pharmakonzerne

Nycomed verliert bei Pantozol Millionen

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Der Protonenpumpenhemmer Pantozol (Pantoprazol) bestimmte im vergangenen Jahr für Nycomed das Geschäft: Der Patentablauf in 12 europäischen Ländern kostete den Pharmakonzern ab Mai unter dem Strich rund 140 Millionen Euro Umsatz. Zwar kam der Hersteller bereits im Juni exklusiv mit einer OTC-Variante in 14 EU-Ländern auf den Markt; im September folgte außerdem ein Fentanyl-Nasenspray zur Behandlung von Durchbruchschmerzen. Trotzdem lagen die Konzernumsätze mit 3,2 Milliarden Euro 3,6 Prozent unter Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 288 Millionen Euro nach 352 Millionen Euro.

Nycomed hatte Pantozol 2007 mit der Altana-Pharmasparte übernommen; mit einem weltweiten Umsatz von 1,7 Milliarden Euro war es das wichtigste Produkt im Portfolio. Bereits 2008 hatte Generikakonkurrenz in Nordamerika das Unternehmen Umsätze von knapp 150 Millionen Euro gekostet; die Erlöse mit dem Protonenpumpenhemmer waren damals drastisch eingebrochen.

Zwar hat der Konzern eigenen Angaben zufolge seine Position in wichtigen europäischen Märkten wie Deutschland und Italien verteidigt; weltweit lagen die Umsätze 7,4 Prozent unter Vorjahresniveau. Doch 2010 könnten weitere Tiefschläge folgen: Im Juli läuft der Patentschutz endgültig aus; in Deutschland und anderen europäischen Ländern hat zudem die OTC-Variante ihre Alleinstellung bereits verloren.

Dem Konzern läuft also gewissermaßen die Zeit davon. Nach Unternehmensangaben hat Pantozol control in Deutschland in den ersten drei Monaten einen Anteil von 7 Prozent im gesamten Segment Sodbrennen geholt. Die Markteinführung in 14 weiteren Ländern soll schnellstmöglich folgen.

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