Ansturm auf Abnehmmittel

Novo Nordisk: Semaglutid lässt Umsatz explodieren

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Berlin -

Während das Diabetesmedikament Ozempic (Semaglutid) hierzulande Mangelware ist, macht Novo Nordisk in den USA mit dem zur Gewichtsreduktion eingesetzten Pendant Wegovy gute Geschäfte. Jetzt erhöht der Konzern nach einem starken Wachstum im ersten Quartal seine Jahresprognose.

Der Umsatz dürfte 2023 währungsbereinigt um 24 bis 30 Prozent zulegen, nach zuvor in Aussicht gestellten 13 bis 19 Prozent. Beim operativen Ergebnis wird nun ein währungsbereinigter Anstieg von 28 bis 34 Prozent erwartet. Ursprünglich hatte der Konzern ein Wachstum auf dem Level des Umsatzes angekündigt.

Verkaufsschlager ist das Diätmedikament Wegovy, speziell in den USA. Ein zweiter Auftragsfertiger sei zudem produktionsbereit, was die Kapazität des Mittels erhöhen werde. Zudem geht Novo Nordisk von höher als erwartet ausfallenden Umsätzen seines Medikaments Ozempic gegen Typ-2-Diabetes aus, das ebenfalls Semaglutid enthält und auch zur langfristigen Gewichtskontrolle eingesetzt wird. Auch hier sieht der Konzern das stärkere Wachstum hauptsächlich in den USA.

Während Ozempic in den Stärken 0,25 mg, 0,5 mg und 1 mg im Handel erhältlich ist, gibt es Wegovy seit Juni 2021 mit einer erhöhten Dosis (bis zu 2,4 mg einmal wöchentlich als Spritze) zur Gewichtsreduktion. Auch die EU-Kommission hat Wegovy im Januar die Zulassung mit der Indikation Adipositas erteilt. Für eine Behandlung ist entweder ein BMI von 27 oder höher mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung oder ein BMI von 30 oder höher, jeweils in Verbindung mit der Durchführung einer kalorienreduzierten Diät und erhöhter körperlicher Aktivität, vorausgesetzt. Aufgrund von Lieferengpässen ist es in Europa jedoch derzeit nicht erhältlich.

Im vergangenen Jahr erlöste Novo Nordisk mit Ozempic knapp 60 Millionen Dänische Kronen, davon entfielen 42 Millionen Kronen auf Nordamerika. Wegovy kam auf Erlöse von 6 Millionen Kronen, fast ausschließlich aus Nordamerika. Das ebenfalls zum Abnehmen eingesetzte Mittel Saxenda (Liraglutid) kam auf 11 Millionen Kronen, davon 4 Millionen Kronen in Nordamerika.

Im ersten Quartal stiegen die Konzernerlöse vorläufigen Berechnungen zufolge um ein Viertel, das operative Ergebnis nahm etwas stärker um 28 Prozent zu, beides auf währungsbereinigter Basis. Die Aktie stieg nach den Nachrichten in Kopenhagen zwischenzeitlich um mehr als 4 Prozent. Die Zahlen zum ersten Quartal will Novo Nordisk am 4. Mai vorlegen.

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