GlaxoSmithKline

Impfstoff wird ab Montag verteilt

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Abholbereit ab Montag: In der kommenden Woche liefert der britische Pharmahersteller GlaxoSmithKline (GSK) in Dresden die ersten Schweinegrippe-Impfstoffe an die Bundesländer. Neben europäischen Staaten versorgt GSK nach eigenen Angaben weltweit rund 20 Länder mit dem Impfstoff Pandemrix; darüber hinaus werde mit weiteren Regierungen noch verhandelt.

Seit Mai wird im Dresdner GSK-Werk rund um die Uhr gearbeitet. Die Weihnachtsferien sind gestrichen, obwohl erst kürzlich zur Verstärkung rund 150 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt wurden. Täglich rollen Lastwagen mit insgesamt 380.000 Eiern für die Impfstoffproduktion vor den Werkstoren an. Die Zeit drängt: Bis Januar will GSK weltweit über 440 Millionen Impfdosen ausliefern. Zur Zeit übersteige die Nachfrage die Produktionskapazitäten, doch ab Februar sei eine weitere Produktionswelle möglich, sagte eine GSK-Sprecherin. In Dresden sowie im kanadischen Quebec wird Antigen hergestellt, für die Bereitstellung der Adjuvanzien greift der Konzern teilweise auf Lohnabfüller zurück.

Während Italien und weitere europäische Länder bereits Pandemrix erhalten und mit der Verimpfung begonnen haben, ist Deutschland erst ab der kommenden Woche an der Reihe. Ab 19. Oktober können die Bundesländer ihre ersten Paletten abholen - nicht direkt am GSK-Werk, sondern am Stadtrand von Dresden, um den Anwohnern am Werk nicht zusätzlichen LKW-Verkehr zuzumuten. In den ersten drei Tagen sollen alle Bundesländer beliefert werden, damit die Impfungen deutschlandweit am 26. Oktober beginnen können, so die Sprecherin. Zuerst seien die großen und die nah gelegenen Bundesländer an der Reihe. Ab der zweiten Woche beginne dann der endgültige Rhythmus: Berlin beispielsweise könne den Impfstoff stets donnerstags abholen.

„Wir geben den Impfstoff nicht nach der Devise 'Wer zuerst kommt, mahlt zuerst' heraus“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von GSK Deutschland, Dr. Cameron Marshall. Staaten, die bestellt haben, erhielten den Impfstoff anteilsmäßig aus der laufenden Produktion. GSK hat den Preis für Pandemrix nach eigenen Angaben an den saisonalen Impfstoff-Preis angepasst: Zwei Impfungen kosteten in Deutschland knapp 30 Euro. Nicht alle Staaten bezahlten für den H1N1-Impfstoff gleich viel. Stattdessen gebe es ein gestaffeltes Preissystem, das sich an dem Bruttosozialprodukt der jeweiligen Länder richte.

Pandemrix dürfte GSK zu starken Umsatzzuwächsen verhelfen: Beobachter schätzen, dass GSK mit dem Impfstoff in den nächsten Monaten zusätzliche Erlöse von über vier Milliarden Euro verbuchen werde. Entwicklung und Produktion des Schweinegrippe-Impfstoffes kostete GSK nach eigenen Angaben rund 2,3 Milliarden Euro.

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