Honorarkürzung

Großhändler geben sich gelassen

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Während die Apotheker mittlerweile Sturm gegen die geplante Umstellung des Großhandelshonorars laufen, gibt man sich beim Branchenverband Phagro betont gelassen. „Ein Kabinettsentwurf ist noch kein Gesetz“, sagte Phagro-Chef Dr. Thomas Trümper gegenüber APOTHEKE ADHOC. Er sei zuversichtlich, dass die Politik Sachargumenten gegenüber aufgeschlossen sei. „Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird“, so Trümper.

Der Phagro-Chef bezieht sich auf die im Raum stehenden Zahlen: In ihrer Absicht, die Funktionsrabatte der Apotheke abzugreifen, will die Bundesregierung die Großhandelsmarge erheblich beschneiden. Im Kabinettsentwurf zum Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) ist eine Umstellung der Spanne auf einen Fixbetrag von 60 Cent zuzüglich einer Marge von 1,7 Prozent bis maximal 20,40 Euro vorgesehen. Nur aus dem variablen Teil sollen die Großhändler künftig Funktionsrabatte an die Apotheken gewähren können.

Dieses Modell hatte der Phagro gefordert - allerdings mit gänzlich anderen Zahlen. Mit der Pauschale wollen die Großhändler ihre Kosten decken; diese hatte der Phagro unter Berücksichtigung des Gesamtsortiments auf 85 Cent je Packung beziffert. Um Rosinenpickerei zu verhindern, waren verschiedene Stufen für die Pauschale vorgeschlagen worden.

Zusätzlich zur Pauschale sollte es einen Aufschlag in Höhe von 3,26 Prozent geben. Dieser hatte sich aus dem kostenneutralen Ansatz ergeben: Bei allen zu Lasten der Kassen abgegebenen Packungen summieren sich laut Phagro die vorgeschlagenen Pauschalen auf ein Gesamtvolumen von rund 560 Millionen Euro, das entspricht der Hälfte der Großhandelsspanne. Bei kostenneutraler Umstellung wäre damit der prozentuale Zuschlag von 3,26 Prozent geblieben, der wie bisher bei 72 Euro gekappt werden sollte. Den eigenen Vorschlag hatte der Phagro dem Vernehmen nach noch nachgebessert.

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