Zuzahlungsclubs

Für 100 Euro die Zuzahlung sparen

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Berlin -

Der „Zuzahlungsclub“ Vivavita baut sein Geschäftsmodell aus. Seit Juli können Premiummitglieder des Vereins in allen deutschen Apotheken die Zuzahlung sparen. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt dann 100 Euro und ist im Voraus zu zahlen. Bislang konnten die Mitglieder quasi gratis nur in teilnehmenden Apotheken von dem Angebot Gebrauch machen. Allerdings ist das bisherige Konzept rechtlich umstritten, Kritiker unterstellen eine Abhängigkeit des Vereins von den Partnerapotheken.

 

Mit dem neuen „Premium-Angebot“ will Vivavita laut dem Präsident Christopher Günter den Verein optimieren und für neue Partner interessant machen. Ob sich die Pauschale für den Verein rechnet, soll eine Testphase zeigen. Das Angebot sei eine Mischkalkulation, so Günter.

Parallel gibt es weiterhin Angebote, bei denen auch „normale“ Vivavita-Mitglieder die Zuzahlung sparen können. Doch auch hier wurden Tarife umgestellt: Je nach Mitgliedschaft bekommen die Teilnehmer oder deren Bekannten die Zuzahlung ganz oder teilweise erstattet - dann allerdings nur in teilnehmenden Apotheken.

Diese Partnerapotheken zahlen als aktive Mitglieder einen gedeckelten Jahresbeitrag in Höhe von neuerdings 0,25 ihres Nettoumsatzes an Vivavita, früher waren es 0,5 Prozent. Nach Angaben des Vereins nahmen bislang rund 40 Apotheken teil, öffentlich benannt werden diese allerdings nicht.

Bekannt ist die Beteiligung der EU-Versandapotheke mit Sitz in Cottbus. Allerdings hat die Kooperation der Inhaberin Kerstin Thierfelder schon eine Menge Ärger eingebracht: Das Landgericht Cottbus hatte ihr im Jahr 2010 verboten, für das Angebot zu werben. Aktuell liefert sich Thierfelder mit dem Apotheker Christian Kraus aus Pforzheim einen juristischen Kleinkrieg um das Modell. Die Wettbewerbszentrale, die das erste Verfahren gegen die Cottbusser Apothekerin gewonnen hatte, geht jetzt auch gegen Vivavita direkt vor. Eine Verhandlung gab es in der Sache aber noch nicht.

 

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