Pharmahandelskonzerne

Celesio: Dragonfly statt Kolibri

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Berlin -

McKesson statt Haniel: Die US-Amerikaner sind bei Celesio fast am Ziel. Wie aus einer Börsenmeldung hervorgeht, hat der Duisburger Familienclan sein 50,01-prozentiges Aktienpaket verkauft. Neuer Eigentümer ist der US-Großhändler über seine eigens gegründete deutsche Tochtergesellschaft Dragonfly. Die Transaktion steht unter Vorbehalt, dass McKesson mindestens drei Viertel der Anteile in seinen Besitz bekommt.*

23 Euro pro Aktie zahlte McKesson, in der Summe zwei Milliarden Euro. Auch die übrigen Aktionäre bekommen den Betrag angeboten; zusammen mit den Wandelschuldverschreibungen summiert sich der Kaufpreis auf 6,1 Milliarden Euro.

Schon in den Verhandlungen wählten die Beteiligten zur Tarnung exotische Tierarten, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) in der vergangenen Woche berichtete: Celesio lief in den E-Mails als „Cougar“, als Puma also. McKesson war der „Mustang“. Vergleichsweise harmlos kam Haniel als „Kolibri“ daher. In Boston wurde demnach vor einigen Wochen der Deal perfekt gemacht.

Entstehen soll ein „weltweit führender Anbieter von Healthcare-Services mit umfassender Fachkompetenz für Apotheken, Hersteller, Patienten und andere Kunden“. Der Konzern mit rund 81.500 Mitarbeitern wird einen weltweiten Umsatz von 111 Milliarden Euro haben und in mehr als 20 Ländern tätig sein.

McKesson und Celesio beliefern täglich in den USA sowie in Kanada, Europa und Brasilien rund 120.000 Apotheken und Krankenhäuser sowie mehr als 11.000 Apotheken, die entweder zur jeweiligen Gruppe, oder zu einem strategischen Partner- beziehungsweise Franchisenetzwerk gehören.

* Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrags hatte es geheißen, McKesson sei bereits Eigentümer des Haniel-Pakets. Tatsächlich steht die Transaktion unter Vorbehalt. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

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