EuGH Spezial

Celesio begräbt Kettenpläne

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Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio begräbt nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum Fremdbesitzverbot für Apotheken vorerst seine Pläne, eine Apothekenkette zu starten: Celesio und Tochtergesellschaft DocMorris würden sich jetzt auf Franchise und Versandhandel konzentrieren, teilte der Konzern mit.

Trotzdem kann Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle dem Urteil etwas Positives abgewinnen: „Es ist gut, dass nun aus europarechtlicher Sicht Klarheit zur Frage des Fremdbesitzverbots von Apotheken in Deutschland herrscht. Mit diesem Urteil ist jedenfalls bis auf weiteres Planungssicherheit für Celesio gegeben“, sagte Oesterle.

Celesio will sich künftig als Dienstleister für Apotheken profilieren: Geplant ist die Versorgung von Apotheken „mit allem, was sie brauchen - und dabei betone ich mit 'allem': Das ist nämlich nicht nur die pünktliche Lieferung von Arzneimitteln, sondern reicht im Prinzip von Apothekensoftware bis zu Werbemitteln“, so Oesterle.

Ganz geschlagen gibt sich Celesio mit der Entscheidung aber noch nicht und spielt den Ball zur Bundesregierung: „Die Entscheidung über ein Fremdbesitzverbot von Apotheken liegt bei dem einzelnen EU-Mitgliedsstaat. Das haben die Richter des Europäischen Gerichtshofs heute in Luxemburg entschieden“, teilte der Konzern mit.

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