Handelskonzerne

Beisheim schert bei Metro aus

, Uhr

Beim Düsseldorfer Handelskonzern Metro (Metro, Real, Kaufhof, Mediamarkt/Saturn) ziehen möglicherweise dunkle Wolken auf: Gut ein Jahr, nachdem die EU-Kommission den beiden Großaktionäre Haniel und Schmidt-Ruthenbeck die Bündelung ihrer Stimmrechte in Form einer Poolvereinbarung genehmigt hat, verabschiedet sich Firmengründer Otto Beisheim aus dem bisherigen Dreierbündnis.

Mehr als 40 Jahre lang hatten die drei Großaktionäre ihre Strategie bei Metro abgestimmt. Grundlage war ein Poolvertrag aus den 1960er-Jahren, im Zuge des Börsengangs 1996 erneuert wurde.

Doch vor zwei Jahren drängten Haniel und Schmidt-Ruthenbeck Beisheim in eine Alleinposition: Haniel stockte im August 2007 seine Beteiligung an Metro durch milliardenschwere Aktienzukäufe um rund 16 Prozentpunkte auf 34 Prozent auf. Schmidt-Ruthenbeck bündelte seine Anteile mit denen von Haniel; gemeinsam halten die Großaktionäre eine knappe Mehrheit von 50,01 Prozent.

Nun zog Beisheim möglicherweise seine Konsequenzen: Ab Oktober gilt der Pakt mit den beiden langjährigen Partnern nicht mehr. Beisheim will eigenen Angaben zufolge als „unabhängiger Großaktionär größtmögliche Flexibilität“ erreichen.

Damit stellt sich die Frage, was mit dem 18,5-prozentigem Aktienpaket des 85-jährigen Firmengründers passiert. Möglicherweise kann Beisheim nun seine Anteile verkaufen. An der Börse belastete die Angst vor eine Aktienschwemme den Metro-Kurs. Denkbar sind allerdings auch weitere Zukäufe. Die Verbundenheit zu Metro werde auch in Zukunft Bestand haben, teilte ein Sprecher mit.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN
Mit der Ampel am Basar
Positionierung erinnere an „einstige Übermacht“ der Krankenkassen
Ostdeutsche Ärzte attackieren AOK

APOTHEKE ADHOC Debatte