Apothekenkooperationen

Bahrs Bruder spricht bei Elac

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) wird sich nach der Wahlschlappe der Liberalen einen neuen Job suchen müssen. Ob der gelernte Bankkaufmann in die Gesundheitswirtschaft wechselt, wird derzeit noch nicht verraten. Sein Bruder ist jedenfalls seit Jahren als Berater in der Branche aktiv: Auf der Jahrestagung der Apothekenkooperation Elac Elysée (Guten-Tag-Apotheken) auf Mallorca warb Dr. Thomas Bahr jetzt in einem Vortrag für Apotheken-Netzwerke.

Der Arzt und Politikwissenschaftler, der in den 1990er Jahren als Büroleiter für Jürgen Möllemann (FDP) und später unter anderem für AstraZeneca tätig war, referierte am Freitag vor den Apothekern über die Entwicklungen und Organisationsstrukturen im Gesundheitswesen. Unter dem Titel „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt ...Warum Ärzte sich vernetzen und Apotheker nicht zuschauen sollten“ erklärte Bahr die Vorteile einer Kooperation aller Teilnehmer im Gesundheitswesen.

Während seines Vortrages legte er den Apothekern nahe, aktiv neue Wege der Zusammenarbeit zu gehen sowie mit zu gestalten. Durch innovative Vertragsmodelle könne so die Versorgung der Patienten verbessert werden. Bei der Tagung waren rund 100 Guten-Tag-Apotheker anwesend.

Bahr ist seit September als Gesellschafter im Management der Firma Unternehmung Gesundheit Management & Service (UG-MaS) mit Sitz in Nürnberg tätig. UG-MaS berät eigenen Angaben zufolge Arztpraxen und wirbt für Ärzte-Netzwerke. Auch andere Zusammenschlüsse wie beispielsweise Apotheker-Netzwerke werden empfohlen.

Die Firma ist auch für die Konzeption, Gründung und Betreuung neuer Versorgungsformen zuständig oder betreut in Zusammenarbeit mit Krankenkassen eigene Abrechnungs- und Vergütungssysteme.

Zuvor war Bahr acht Jahre als Geschäftsführer beim Unternehmen Gesundheit Oberpfalz Mitte (UGOM) tätig. Außerdem ist er Mitglied bei der Agentur Deutscher Arztnetze, beim Bundesverband Managed Care (BMC) sowie Vorstandsmitglied des Forums MedTech Pharma.

Vor zwei Jahren war er im Zusammenhang mit dem Versorgungsstrukturgesetz (VStG) in die Schlagzeilen geraten. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hatte damals einen Austausch zwischen den Brüdern zurückgewiesen.

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