Österreich

„Zum Glück haben wir eine Apotheke“

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Mit einer groß angelegten Kampagne macht die Österreichische Apothekerkammer auf die Rolle von Apotheken auf dem Land als unverzichtbare Nahversorger für Arzneimittel aufmerksam. 1600 Plakate werden im Juli und August in rund 565 Gemeinden angebracht, dazu kommen Broschüren, Hörfunkspots und Zeitungsanzeigen.

Die Motive sind der jeweiligen Situation vor Ort angepasst: 450 Gemeinden erhalten Plakate mit dem Slogan „Zum Glück haben wir eine Apotheke im Ort“, in rund 100 Orten heißt es „Was uns fehlt, ist eine Apotheke im Ort“. In 15 Gemeinden, in denen innerhalb der nächsten 12 Monate eine neue Apotheke eröffnet, lautet die Botschaft: „Endlich! Bald haben wir eine Apotheke im Ort“.

Laut Österreichischer Apothekerkammer befindet sich die Hälfte der knapp 1250 Apotheken auf dem Land oder in Kleinstädten. In den vergangenen zehn Jahren haben 62 Apotheken in Gemeinden eröffnet, in denen es vorher keine Apotheke gab, weitere 55 in Orten und Kleinstädten mit bereits bestehenden Apotheken.

Bei einer Umfrage in zwei Gemeinden mit Ersteröffnung bezeichneten mehr als 90 Prozent der Befragten die Apotheke als einen „sehr wichtigen Faktor für die Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität“. Mehr als zwei Drittel gaben an, dass sich die Gesundheitsversorgung durch die Eröffnung wesentlich verbessert habe.

In Österreich streiten Apotheker und Ärzte seit einiger Zeit um die Arzneimittelabgabe auf dem Land. Derzeit dürfen Mediziner, deren Praxis mehr als sechs Kilometer von der nächsten öffentlichen Apotheke entfernt liegt, ihre Patienten direkt mit Medikamenten versorgen. Einer Übergangsregelung aus dem Jahr 2006 zufolge muss die - offensichtlich einträgliche - Selbstdispensation mit der Übernahme durch einen neuen Mediziner eingestellt werden, wenn der Abstand geringer ist.

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