Bundeskriminalamt

Schlag gegen Dopinghandel

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Dem Bundeskriminalamt (BKA) ist ein Schlag gegen den illegalen Handel mit Dopingmitteln und gefälschten Arzneimitteln gelungen. Ende vergangener Woche wurden in mehreren Bundesländern die Wohn- und Geschäftsräume verdächtiger Personen durchsucht. In insgesamt elf Fällen hätten Polizei, Zoll und Mitarbeiter des BKA „umfangreiches Beweismaterial“ sichergestellt, so das BKA. Bei der Aktion konnten fünf illegale Labors ausgehoben werden, einer der zwanzig Beschuldigten wurde festgenommen, teilte das BKA gegenüber APOTHEKE ADHOC mit.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, hormonelle Grundstoffe aus China importiert und in illegalen Labors zu Anabolika weiterverarbeitet zu haben. „Zum Teil große Mengen anabol-androgener Steroide“ seien auf diesem Wege hergestellt worden, teilte das BKA mit. Ein Netzwerk aus Händlern und Abnehmern verweise auf „strukturierte Handelsformen“. Im Freizeitsport sind Dopingmittel vor allem unter Bodybuildern beliebt, besorgniserregend sei zudem vor allem das immer geringere Einstiegsalter der Konsumenten. Die Einnahme von Anabolika kann zu erheblichen Gesundheitsschäden führen. Mögliche Folgen sind gravierende Schädigungen der Leber, von Herz, Herzkranzgefäßen sowie der Fortpflanzungsorgane; aber auch vor psychischen Störungen wie Schlaflosigkeit, gesteigerter Aggression und Depressionen warnt das BKA.

ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf begrüßte das scharfe Vorgehen der Behörden gegen illegale Händler. "Das Geschäft mit Arzneimittelfälschungen ist sehr profitabel für Kriminelle, aber leider auch sehr gefährlich für die Patienten. Der Versandhandel mit Medikamenten aus dem Ausland begünstigt dieses schmutzige Geschäft, da dort keine deutschen Gesetze gelten", so Wolf. "Seriöse Anbieter sind von unseriösen Geschäftemachern für viele Verbraucher nur schwer zu unterscheiden. Das Risiko ist deshalb hoch."

Die Maßnahmen des BKA sind Teil des internationalen Ermittlungskomplexes „Raw Deal“, der maßgeblich von US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden initiiert wurde. Durchsuchungen habe es parallel zur Aktion in Deutschland in mehr als 100 Fällen in den USA, Kanada, Mexiko, Schweden, Polen, Spanien, Israel und Australien gegeben, so das BKA.

Das wachsende Problem von Doping im Freizeitsport wird auch bei der Verleihung des EXPOPHARM Medienpreises 2007 thematisiert. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, und der ehemalige Zehnkämpfer und Olympia-Silbermedaillengewinner von Atlanta, Frank Busemann, diskutieren im Rahmen der Preisverleihung am 26. September im Düsseldorfer „Alten Kesselhaus“. Die Veranstaltung findet im Rahmen der EXPOPHARM 2007 statt, die vom 27. bis 30. September in der Messe Düsseldorf stattfindet.

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