Pharmaindustrie

Schering-Plough streicht Stellen

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Das amerikanische Pharmaunternehmen Schering-Plough hat nur wenige Tage nach der Kritik an seinen Blutfettsenkern Vytorin und Zetia weitere Einsparungen mit Stellenstreichungen angekündigt. Mit einem Kostensenkungsprogramm, das auch eine Reduzierung der Produktionsstätten vorsehe, sollen bis 2012 insgesamt 1,5 Milliarden Dollar eingespart werden, teilte Schering-Plough in der Nacht zum Donnerstag mit.

10 Prozent der zuletzt 55 000 Stellen sollen wegfallen. Nach der Übernahme von Organon Bioscience im November 2007 hatte der Konzern bereits Einsparungen in Höhe von 500 Millionen Dollar angekündigt. „Keine Region wird von den Einsparungen und den Bestrebungen, die Produktivität zu steigern, ausgenommen sein“, sagte Unternehmenschef Fred Hassan laut Mitteilung. Ein Schwerpunkt liege jedoch auf dem Heimatmarkt USA.

Vor wenigen Tagen waren neue Ergebnisse der so genannten ENHANCE-Studie veröffentlicht worden. Darin wurde Ärzten empfohlen, sowohl den Cholesterinsenker Zetia (Ezetimib) von Schering-Plough als auch dessen Kombination mit dem Medikament Zocor (Simvastatin) der Firma Merck & Co. (Vytorin) künftig nicht mehr zu verwenden. Beide Medikamente werden von Schering-Plough und Merck gemeinsam vermarktet. Nach Veröffentlichung der Studienergebnisse hatten die Aktien von Schering-Plough zwischenzeitlich mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren. 2007 brachten es beide Medikamente auf einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Dollar.

Bereits Anfang Januar war bekannt geworden, dass Vytorin in der ENHANCE-Studie einer reinen Statintherapie nicht überlegen war. Die Unternehmen waren in Verdacht geraten, die Studienergebnisse zurückgehalten zu haben. In Deutschland ist das Produkt Inegy als Kombinationsarzneimittel aus Simvastatin und Ezetimib auf dem Markt.

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