Schweden

Regierung bezahlt Apotheken für Rabattverträge

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Wer dachte, schlimmer als hierzulande könnten Rabattverträge nicht werden, der muss einmal nach Schweden fahren. Nicht im Zweijahres-, sondern im Monatsrhythmus werden dort neue Zuschläge erteilt - und die Patienten in den Apotheken umgestellt. Das System ist ein Grund, warum die Zufriedenheit der Verbraucher mit der Arzneimittelversorgung merklich nachgelassen hat. Immerhin werden die Apotheken für den zusätzlichen Aufwand entlohnt.

Seit knapp zwei Jahren schreibt die schwedische Arzneimittelbehörde alle vier Wochen generische Wirkstoffe aus. Wer den niedrigsten Preis hat, bekommt den Zuschlag und muss einen Monat lang in den Apotheken im gesamten Land abgegeben werden. Nachdem es Diskussionen über Lieferengpässe und Umstellungsprobleme gegeben hatte, dürfen die Apotheken nun die Rabattartikel auch 15 Tage über Monatsende hinaus abgeben.

Dass sich der Protest in Grenzen hält, könnte auch daran liegen, dass die Apotheken für die pausenlose Umstellung der Patienten bezahlt werden. Zehn Schwedische Kronen, das sind rund 1,12 Euro, können die Apotheken bei Rabattarzneimitteln zusätzlich zu ihrer Marge abrechnen.

Schon vor der Einführung des Rabatt-Systems schrieb die Regierung in einem Gutachten: „Der Umgang mit mehreren Produkten innerhalb der Wirkstoffgruppen verursacht zusätzliche Arbeit und zusätzliche Kosten in den Apotheken: Zum einen kostet der Austauschprozess, zum anderen ist die Lagerhaltung mehrerer Produkte sehr kosteninstensiv.“ Aus diesem Grund sollten über ein zusätzlichen Honorarbestandteil nicht nur die Mehraufwendungen der Apotheken kompensiert, sondern auch die generische Substitution gefördert werden - „zum Nutzen der Gesellschaft“.

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