Österreich

Poker um Aut-idem-Regelung

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In der Diskussion um die Ausgestaltung der geplanten Gesundheitsreform gerät in Österreich die Einführung der von den Apothekern vorgeschlagenen Aut-idem-Regelung zum Joker der Krankenkassen. Rund 205 Millionen Euro sollen nach einem Umsetzungspapier der Sozialpartner in den kommenden drei Jahren im Arzneimittelbereich eingespart werden: Pharmaindustrie und Großhändler sollen zusammen bis 2010 rund 180 Millionen Euro einsparen; ein Teil sind Nachforderungen aus der letzten Reform. Die Apotheken sollen auf insgesamt 25,5 Millionen Euro verzichten.

Am vergangenen Dienstag hatte die Österreichische Apothekerkammer ihren Segen zu einer Beteiligung der Apotheker in Höhe von 8,5 Millionen Euro pro Jahr bis 2010 gegeben. Neben dem Moratorium soll auch das Konzept des Arzneimittelsicherheitsgurts in der Reform verankert werden.

Außerdem könnte die von den Apothekern wiederholt vorgeschlagene Aut idem-Regelung eingeführt werden - sollte die Industrie nicht noch 10 bis 15 Millionen Euro locker machen. Wie die Ärzte wehren sich auch die Hersteller vehement gegen die Wirkstoffverordnung, die ihrer Meinung nach zu einer Preisspirale führen wird. Einer Studie zufolge liegt das Einsparungspotenzial bei rund 40 Millionen Euro pro Jahr.

Nach Pfingsten soll das Paket endgültig durch die Regierungskoalition geschnürt werden; noch vor dem Sommer soll das Reformgesetz in das Parlament eingebracht werden.

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