Arzneimittelkriminalität

Österreicher warnen vor Fälschungen

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Das österreichische Finanzministerium warnt vor der überproportional starken Zunahme von Medikamentenfälschungen. Bei nahezu der Hälfte aller im vergangenen Jahr vom österreichischen Zoll beschlagnahmten Plagiate handelte es sich nach einem aktuellen Bericht um Arzneimittel. Die Medikamentenfälschungen seien damit das zweite Jahr in Folge der Bereich mit der größten Steigerung.

Das Finanzministerium spricht angesichts der stark gestiegenen Zahlen von einem „dramatischen Bild der Entwicklung“. Dem Bericht zufolge hatte der österreichische Zoll im Jahr 2004 keinen Fall von Medikamentenfälschung registriert, ein Jahr darauf wurden 55 Plagiate beschlagnahmt. 2006 musste der Zoll bereits mehr als 12.000 gefälschte Arzneimittel aus dem Verkehr ziehen, im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl auf 42.000. Inklusive Schmuggelfällen habe der Zoll mehr als 224.000 gefälschte Tabletten beschlagnahmt, hieß es.

Der Bericht warnt insbesondere vor kriminellen Anbietern im Internet. Die dort häufig übliche Vorauskasse und die weitgehende Anonymität der Verkäufer würden von skrupellosen Geschäftemachern immer wieder zum Nachteil der Käufer für den Vertrieb von Plagiaten genutzt, schreibt das Ministerium. Der SPÖ-Konsumentensprecher Johann Maier hatte bereits Anfang des Monats die unzureichenden strafrechtlichen Bestimmungen Österreichs im Hinblick auf Medikamentenfälschungen kritisiert.

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