Italien

200 neue Medikamente für OTC-Shops

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Berlin -

Die italienische Arzneimittelbehörde will etwa 200 Medikamente aus der Apothekenpflicht entlassen. Ende des vergangenen Jahres hatte die Regierung beschlossen, dass ein Großteil der Präparate auf der Medikamentenliste „Fascia C“ künftig in OTC-Shops (Parafarmacie) verkauft werden soll. Im April waren daraufhin schon 220 Medikamente aus der Apothekenpficht entlassen worden. Einige der Präparate sind hierzulande sogar verschreibungspflichtig.

Die „Fascia C“ umfasst mehr als 3700 nicht erstattungsfähige Präparate zur Behandlung leichter Krankheiten. Rund die Hälfte der Arzneimittel auf der Liste ist verschreibungspflichtig.

Ursprünglich hatte die Technokraten-Regierung unter Ministerpräsident Mario Monti sogar geplant, die gesamte Liste aus der Apothekenpflicht zu entlassen. Nach Protesten der Apotheker entschied man sich jedoch dafür, die Arzneimittelbehörde damit zu beauftragen, insbesondere häufig verkaufte Präparate für die Entlassung zu identifizieren.

Vor einigen Tagen hat die Behörde zum zweiten Mal eine solche Liste veröffentlicht: Diesmal sind insbesondere Schmerzmittel betroffen. So könnten die Parafarmacie bald Paracetamol und Ibuprofen in den verschiedensten Dosierungen verkaufen. Auch Ketotifen-haltige Antiallergika, die hierzulande verschreibungspflichtig sind, dürfen künftig in den Shops verkauft werden.

Gleiches gilt für Beofenac-haltige Analgetika, Antihistaminika wie Ranitidin, das Herpes-Mittel Aciclovir sowie das Antiallergikum Loratadin. Auch diverse Antimykotika sollen in Zukunft nicht mehr nur in Apotheken erhältlich sein. Beim ersten Aufschlag im April waren unter anderem Diosmin-haltige Venenmittel und antiallergische Augentropfen befreit worden.

Bis Mitte Dezember können die betroffenen Pharmahersteller nun Stellung zu der Liste der Behörde beziehen. Nur wenn diese pharmazeutische Bedenken anmelden, könnten die Vorschläge noch zurück genommen werden.

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