Griechenland

Apotheker beenden Streik

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Berlin -

Die Apotheker in Griechenland wollen ihren Streik vorerst beenden und den Betrieb heute wieder aufnehmen. Das hat der Apothekerverband gestern Abend auf einer Sondersitzung beschlossen. Eine Kapitulation sei das jedoch nicht, so Apothekerpräsident Kyriakos Theodosiadis: „Wir haben eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg.“ Stattdessen sprach er von einer neuen Ära: Die Apotheker müssten nun neue Initiativen und Strategien entwickeln, um ihr Geschäft unter den neuen Rahmenbedingungen führen zu können.

Einzige Antwort der Apotheker auf das politische Überraschungsmanöver könne es sein, die Arzneimittelversorgung für die Bürger aufrecht zu erhalten. Theodosiadis kritisierte, das Gesetz verstoße gegen die Verfassung und gegen europäisches Recht. Der Verband prüft juristische Maßnahmen.

Seit vergangenem Mittwoch hatten die griechischen Apotheker gegen die von der Troika geforderte Liberalisierung des Apothekenmarktes protestiert. Weil nur vereinzelt Apotheken für Notfälle geöffnet hatten, kam es teilweise zu chaotischen Zuständen.

Am Sonntag gegen Mitternacht winkte das Parlament in Athen das Gesetz durch, das auch die Buchpreisbindung aufhebt. Für den Apothekenmarkt ist eine weit reichende Liberalisierung vorgesehen: So sollen OTC-Medikamente in Supermärkten verkauft werden und Apothekenketten erlaubt sein.

Insgesamt hatten am Sonntag mehr als 10.000 Griechen in Athen vor dem Parlament gegen das Gesetz protestiert, das das Land zur Bewilligung der nächsten Hilfstranche an EU-Zahlungen braucht. Es geht um Gelder in Höhe von 10,1 Milliarden Euro.

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