Belgien

Celesio schließt Apotheken

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Nach Schweden nun Belgien: Bei Celesio kreist nach dem Führungswechsel der Rotstift. In Belgien schließt der Stuttgarter Pharmahändler zwölf seiner 110 Apotheken. Als Grund nannte ein Konzernsprecher die gesteigerte Kaufzurückhaltung infolge der Wirtschaftskrise und die Umstellung des belgischen Vergütungssystems.

Seit April 2010 gibt es für belgische Apotheken statt einer prozentualen Marge bei der Abgabe erstattungsfähiger Arzneimittel ein Abgabehonorar in Höhe von 3,88 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer pro abgegebener Packung. Zusätzlich zahlen die Krankenkassen den etwa 5000 Apotheken eine degressive Marge: 6,04 Prozent bis zu einem Herstellerabgabepreis von 60 Euro, 2 Prozent bei teureren Packungen.

„Die derzeitige Situation auf dem belgischen Arzneimittelmarkt übt Druck auf alle Apotheken aus, insbesondere auf kleinere Standorte“, heißt es in einer Celesio-Mitteilung. Weil der Verdienst der belgischen Apotheken zu einem Großteil auf Rx-Arzneimitteln beruhe, könne man die Verluste nach einer Senkung der Erstattungspreise nicht einfach mit OTC-Präparaten wett machen, fügte ein Sprecher hinzu.

Insgesamt 20 Mitarbeiter der Lloydspharma-Apotheken sind von den Schließungen betroffen. Der Konzern versucht derzeit, für die Mitarbeiter neue Anstellungen in anderen Filialen zu finden. Verhandlungen mit den Arbeiterverbänden hätten bereits begonnen. 2009 erwirtschafteten die 110 Apotheken einen Umsatz von 130 Millionen Euro.

Erst vor zwei Wochen hatte Celesio bekannt gegeben, dass in Schweden 18 Standorte der Apothekenkette DocMorris geschlossen werden. Einige Apotheken hätten sich nicht wie geplant entwickelt.

 

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