USA

Apotheken sollen Sprachservice anbieten

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Weil in jedem zweiten Haushalt in New York eine andere Sprache als Englisch gesprochen wird, kommt es bei der Abgabe von Arzneimitteln in den Apotheken der Metropole öfter zu Sprach- und Verständnisproblemen. Einer Umfrage aus dem Jahr 2000 zufolge beherrscht ein Viertel der Bürger in der Metropole die Landessprache überhaupt nicht. Damit Einwohner mit mangelnden Sprachkenntnissen künftig verstehen, welche Medikamente sie einnehmen, haben Bürgerrechtsanwälte und Mitglieder des Stadtrats ein Gesetz entworfen, das die Einführung eines Übersetzungsservice für alle Apotheken der Stadt fordert, heißt es in der New York erscheinenden Gotham Gazette.

Eine ähnliche Bestimmung war 2006 für die Krankenhäuser getroffen worden. So müssen alle privaten und öffentlichen Kliniken so genannte „Kommunikationsstandards“ für Patienten, die nur begrenzt oder gar kein Englisch sprechen, anbieten. Dazu zählt nicht nur die Bereitstellung von Übersetzern. Auch Formulare müssen in allen gängigen Sprachen angeboten werden.

Für die Apotheken gibt es diese konkreten Anforderungen bislang nicht. Einer Studie zufolge bietet nur jede dritte Apotheke einen Sprachservice an, obwohl 88 Prozent aller Anbieter damit werben, auch Patienten mit beschränkten Englischkenntnissen zu bedienen. Anwälte und eine Bürgerrechtsorganisation haben bereits eine Beschwerde über 16 Apotheken in den Stadtteilen Queens und Brooklyn verfasst, die die Aufschrift auf Arzneimittel nicht übersetzen oder keine Informationen in anderen Sprachen bereit halten. Aus Ansicht der Verfasser verstoßen diese Apotheken gegen das Bürgerrecht, das die Diskriminierung aufgrund von Rasse verbietet.

Für die Apotheken sei eine entsprechende Regelung katastrophal, beklagt der Vorsitzende der New York City Pharmacists Society, Dr. James DeTura. In Kommunen, in denen nicht nur zwei, sondern mehrere Sprachen gesprochen werde, sei es unmöglich, strikte Sprachleitlinien durchzusetzen. Vor allem unabhängige Apotheken könnten den Anforderungen nicht gerecht werden. Gerade diese seien es aber auch, die bislang bestimmte Sprachkommunen bedienten.

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