Ständige Abstürze

„Mit Konnektoren arbeiten ist vorsintflutlich“

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Berlin -

Ein Inhaber aus Sachsen ärgert sich täglich über Abstürze seiner Konnektoren: „Nach dem Einlesen von etwa drei E-Rezepten startet der Konnektor neu.“ So könne man nicht vernünftig arbeiten, denn jedes Mal verstreiche knapp eine Minute, bis die Technik wieder einsatzbereit sei. „Das ist vorsintflutlich und für mich eine Katastrophe“, so der Apotheker.

Für den Pharmazeuten ist klar: „Die Konnektoren wurden ursprünglich für Arztpraxen entwickelt.“ In den Praxen werde die elektronische Gesundheitskarte (eGK) nicht so häufig gesteckt wie in Apotheken. „Ich schätze, wir stecken die eGK über 30 Mal in der Stunde, das ist für dieses System zu viel“, ist sich der Inhaber sicher. Denn: „Ständig stürzt der Konnektor ab und muss dann neu starten.“ Das passiere nach etwa jedem dritten E-Rezept: „Ich stehe dann wie dumm da und muss warten“, so der Inhaber.

Das koste ihn bei jedem Vorgang knapp eine Minute: „Die Kunden müssen doch denken, wir haben den billigsten Schrott an Technik“, ärgert er sich. „In einer Stunde summieren sich so etwa fünf bis sechs Abstürze. In dieser Zeit kann ich keinen Umsatz machen.“ Auch beim Hersteller der Konnektoren kann ihm keiner erläutern, womit dies zusammenhängen könnte: „Für mich ist deshalb die einzige Lösung, den Konnektor zu umgehen“, so der Inhaber.

Mit seinem Softwareanbieter sei er deshalb im Gespräch: „Wir arbeiten mit ADG zusammen an einer Lösung. Es soll eine Art Schnittstelle gebaut werden, welche theoretisch wie ein kleines Modem funktioniert, das sich in die TI einwählt“, so der Apotheker. Er rechne bald mit der Anwendung: „Mir wurde angekündigt, dass es noch im März so weit sei.“

Insgesamt hätte sich der Apotheker eine ganz andere Vorgehensweise zur Einführung des E-Rezeptes gewünscht: „Es gab quasi überhaupt keine Vorlaufzeit. Man hätte mit einem oder maximal zwei Bundesländern anfangen sollen, in die Verwirklichung zu gehen. Die Softwarehäuser hätten dann ganz andere Möglichkeiten gehabt, auf Probleme zu reagieren“, ist er überzeugt. „Für mich sind das momentan katastrophale Zustände, die man hätte vermeiden können.“

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