Die Diskussion rund um die PTA-Vertretung sei wenig sinnführend, findet Martin Halm, Inhaber der Burg-Apotheke in Warin. „Das sind immer wieder nur die alten Zöpfe“, ärgert er sich. Er betont: „Jeder meiner PTA würde ich meine Apotheke im Urlaub anvertrauen.“
Halm führt eine Landapotheke in Mecklenburg-Vorpommern. Seine Angestellten sind meist schon mehr als zehn Jahre bei ihm tätig. „Sie kennen den Betrieb in- und auswendig“, erklärt er. „Meine PTA sind das Rückgrat der Apotheke und stemmen etwa 95 Prozent des Betriebes“, so Halm. Denn genau diese Mitarbeiterinnen stünden doch tagtäglich im Handverkauf.
Er verstehe deshalb die „sinnlose Diskussion“ um die Vertretungsbefugnis nicht. „Die Prozesse können sehr gut laufen, das sehen wir doch bei den nun langsam aussterbenden Pharmazieingenieuren“, so Halm. „Genauso könnte es auch bei PTA laufen. Was ist das Problem, wenn eine festangestellte PTA mich für eine gewisse Zeit vertritt“, fragt er. „Es kann doch heutzutage sichergestellt sein, dass ein Apotheker oder eine Apothekerin jederzeit zuschaltbar ist, die Technik ist doch vorhanden.“
Er geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wir haben uns während der Corona-Zeit mit anderen Apotheken aus der Umgebung vernetzt. Man könnte im Notfall sogar einen Kollegen aus einer anderen Apotheke zuschalten, der die PTA in fachlichen Fragen unterstützen würde, wenn aus meiner eigenen Aptoheke kein Approbierter zur Verfügung steht“, so Halm. Er selbst ist Vater von vier Kindern: „Es kann schnell mal der Fall sein, dass ich weg muss, um ein Kind von der Schule abzuholen. Soll ich dann deswegen die Apotheke schließen?“
Die Lösung liege doch klar auf der Hand: „Wenn Pharmazieingenieure uns bis zu vier Wochen vertreten können, ist das mit der gewissen Expertise bei PTA genauso möglich“, sagt Halm. „Denn die Diskussion um die Vertretung ist nicht mehr praxisnah und vor allem für gestandene PTA ein Schlag ins Gesicht.“
In seinem Team würde die Befugnis zur Vertretung jedenfalls weitestgehend auf Zustimmung treffen: „Ich als Inhaber würde es jeder meiner PTA zutrauen und ihnen meinen Betrieb im Urlaub anvertrauen“, stellt er klar. Dass dafür entsprechend honoriert werden müsste, sei für ihn selbstverständlich.