BKKen fordern „Apotheke light“

PTA-Vertretung: Kassen gießen Öl ins Feuer

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Berlin -

Kein höheres Fixum, stattdessen Abbau der Rücklagen für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) und jede Menge strukturelle Detailmaßnahmen, an denen sich die Apothekerschaft jetzt abarbeiten kann. Bei den Krankenkassen feiert man die Eckpunkte für eine Apothekenreform. Der BKK Dachverband findet sogar, dass viele der geplanten Maßnahmen den eigenen langjährigen Forderungen entsprechen. „Damit werden die praxisorientierten Vorschläge bestätigt, die die Betriebskrankenkassen in die Diskussion eingebracht haben.“

„Es ist sehr erfreulich, dass die Apothekenreform zahlreiche Vorschläge und Forderungen der Betriebskrankenkassen aufgreift“, kommentiert Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. „Entscheidend ist nun, die Reform an den richtigen Stellen weiterzuentwickeln, beispielsweise durch dauerhafte Vertretungsbefugnisse für Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA), moderne Arbeitsmodelle und mehr Transparenz in der Apothekenstruktur. Nur so kann die Arzneimittelversorgung bedarfsgerecht und zukunftssicher ausgestaltet werden.“

Insbesondere die geplante Stärkung pharmazeutischer Fachkräfte durch eine Kompetenzausweitung sei ein wichtiger Fortschritt. Der BKK Dachverband geht in seiner Position jedoch noch einen Schritt weiter: Die Betriebskrankenkassen fordern dauerhafte Vertretungsbefugnisse für PTA, um dem akuten Fachkräftemangel wirksam zu begegnen. Dadurch ließen sich die Personalressourcen in den Apotheken deutlich flexibler und effizienter einsetzen.

Mit Blick auf die regionale Versorgung begrüßt der BKK Dachverband die vorgesehenen flexibleren Regelungen, wie Filialgründungen, Zweigapotheken und anpassbare Öffnungszeiten, ausdrücklich. „Strukturschwache Regionen brauchen neue Antworten auf Versorgungsfragen. Flexible Filialgründungen, anpassbare Öffnungszeiten und der Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen sind die richtigen Schritte, um die wohnortnahe Arzneimittelversorgung und damit auch eine flächendeckende Gesundheitsversorgung dauerhaft zu sichern", so Klemm.

Auch der geplante Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL) sei ein Fortschritt – vor allem die künftig direkte Abrechnung mit den Krankenkassen werde „die Transparenz und Effizienz in der Versorgung verbessern“.

„Trotz aller Fortschritte gibt es aus unserer Sicht aber noch Nachbesserungsbedarf. Dazu gehört die Einführung moderner Arbeitsmodelle, insbesondere von Teilzeitmodellen in der Apothekenleitung. Dies würde den Apothekerberuf deutlich attraktiver machen, moderne Arbeitsrealitäten besser abbilden und wäre ein wichtiger Hebel, um dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen“, so Klemm weiter.

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