Apothekenprotest: „Wir treffen heute die Falschen“

Zur heutigen Protestaktion hat das Apothekenteam laut Tingelhoff bereits viel Zuspruch erfahren. „Der Bürgermeister war bei uns und die Lokalpresse auch. Es ist total schön, wie viel Unterstützung wir hier vor Ort haben.“ Die Menschen in Beckum hätten längst verstanden, wie es um die Apotheken steht. „Genau das wollen wir mit unserem Clip zeigen: Die Leute vor Ort kommen schon zu uns. Das sind nicht die, die wir erreichen wollen.“

„Schaut hin! Erhaltet die Apotheke vor Ort!“

Mit Schülerpraktikant Joel Petereit habe Tingelhoff im Vorfeld Pläne geschmiedet, wie die Blackout-Aktion für Social Media aufbereitet werden könnte. „Wir waren uns schnell einig, bewegte Bilder zu nehmen und die Leute vor Ort zu zeigen. Mein Team ist immer dabei.“

Der Clip ist in schwarzweiß gehalten und zeigt auf, was Apothekenteams täglich leisten. „Liebe Politik, hört zu! Wir sind die Apotheken vor Ort und das tun wir hier jeden Tag.“ Beratung, Medikationsanalysen, Botendienst, Zusammenarbeit mit Praxen, Notdienste: „Wir sind persönlich, wir sind nah, wir sind immer da.“

Unter den gegebenen Umständen könne das nicht mehr garantiert werden. „Doch all das wird immer weiter monetarisiert, als wäre Gesundheit eine Zahl. Als ließe sich Versorgung wegrechnen.“ Die Bevölkerung habe längst verstanden, wie wichtig die Apotheken vor Ort sind. „Aber die Politik hat es noch nicht verstanden.“ Der Appell: „Schaut hin! Erhaltet die Apotheke vor Ort!“

Volle Solidarität trotz brennenden Lichts

Das Reel wurde innerhalb von 24 Stunden über 13.000 mal geklickt. Mit dem Erfolg habe Tingelhoff so nicht gerechnet. „Dass andere Apothekenteams das Video teilen, liken und kommentieren, darüber freue ich mich total.“

Trotz vollster Solidarität zur Blackout-Aktion brennt in der Apotheke am Osttor heute dennoch das Licht: „Nur mit Notbeleuchtung wäre es bei uns einfach zu gefährlich. Wir haben ein paar potenzielle Stolperfallen und nur wenig Tageslicht in der Offizin.“ Dafür trage das Apothekenteam geschlossen Schwarz, um zu zeigen, „dass wir solidarisch und dabei sind.“